Dieser Text wurde als Redebeitrag auf der „Entnazifizierung jetzt! – Extrem rechte Netzwerke in der Aachener Polizei aufdecken!-Demo am 11. Juli in Aachen gehalten:
Kommando Spezialkräfte (KSK)
Mitte März diesen Jahres wurde erneut das private Waffenversteck eines Bundeswehr-Soldaten von der Polizei ausgehoben. Ein Sturmgewehr, Plastiksprengstoff und mehrere tausend Schuss Munition wurden entdeckt, nebst nicht näher definierten NS-Devotionalien. Nachdem zusätzlich der Brandbrief eines Hauptmanns aus dem KSK, der über extrem rechte Umtriebe und eine Systematik der Vertuschung informiert, die Verteidigungsministerin erreichte, wurde von ihr eine Arbeitsgruppe zur Aufklärung der Vorfälle eingesetzt. Das Ergebnis: Über 20 mutmaßlich extrem rechte Soldat*innen beim KSK? Ein ungesundes Eliteverständnis von Führungskräften? Ein viel zu lascher Umgang mit Munition?
Jetzt soll die gesamte Einheit reformiert werden. Eine von insgesamt vier Kompanien wurde ersatzlos aufgelöst. Scheinbar harte Bandagen im Kampf gegen Nazis bei der Bundeswehr. Weiterlesen

Zur Zeit wird viel von gesellschaftlichem und institutionellem Rassismus geredet. Rassismus und rassistische Polizeigewalt sind dabei kein US-Phänomen, sondern auch bei der deutschen Polizei kein Einzelfall: „Racial Profiling“ ist an der Tagesordnung, immer wieder berichten People of Colour (PoC) von Misshandlung durch Polizist*innen, immer wieder werden Menschen aus rassistischen Motiven von der Polizei ermordet.
Die Veröffentlichungen über extrem rechte Netzwerke und Beamt*innen erstrecken sich von der Bundeswehr und dem Verfassungsschutz über Sondereinheiten bis hin zu den lokalen Polizeibehörden. Eigentlich sind dies keine Neuigkeiten, aber in den letzten Monaten häuften sich die Presseberichte und rückten das Thema wieder einmal in den Fokus der Öffentlichkeit, die sich schockiert zeigt. Doch Reaktionen, die sich auf das ganze Ausmaß beziehen und die Kontinuität der Vorfälle erkennen, sind spärlich. 



