Nachbericht zur Kundgebung am 19.06.2020 vor der ZUE in Düren-Gürzenich

Zusammengesetzt aus unseren Eindrücken und der Pressemitteilung des Dürener Bündnis gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt (http://www.duerener-buendnis.de/2020/buergerinnenasyl-aachen-und-foerderkreis-asyl-wuerselen-e-v/).

Das Bürger*innenasyl Aachen und der Förderkreis Asyl Würselen e.V. führten am Freitag, dem 19.06.2020 eine Kundgebung vor der Zentralen Unterbringungseinrichtung ZUE in Düren-Gürzenich, Im Eichenbruch 43 durch. Zwischen 20 und 30 Menschen waren vor Ort und setzten sich dafür ein, dass die Bewohner*innen dieser ZUE evakuiert und dezentral untergebracht werden, um sie vor einer Infektion durch das Corona-Virus zu schützen.

Auch der AK Antifa Aachen war unterstützend vor Ort. Unser Eindruck war, dass die Bewohner*innen der ZUE sich sehr über die Solidaritätsbekundungen gefreut haben und ansonsten eher selten Besuch bekommen. Es wurden Zettel verteilt mit deren Hilfe es theoretisch möglich ist sich aus einer solchen Einrichtung herauszuklagen. Wir empfanden es als sehr sinnvoll die Geflüchteten in der Unterkunft nicht alleine zu lassen und die Kundegebung nicht in der Aachener oder Dürener Innenstadt abzuhalten. Denn viel zu oft bekommen die Betroffenen nichts von der Unterstützung mit. Trotz sprachlicher Barrieren hat die Kommunikation recht gut funktioniert und Menschen haben sich gegenseitig geholfen und es wurde hin und her übersetzt. Die Redebeiträge wurden auf deutsch, englisch und französisch gehalten. Dennoch wurde berechtigterweise kritisiert, dass es an Übersetzungen auf kurdisch, türkisch und arabisch mangelte.

Wegen der Corona-Pandemie wurden in allen gesellschaftlichen Bereichen grundlegende Einschränkungen angeordnet, um das Infektionsrisiko zu verringern. So wurden z.B. größere Ansammlungen von Menschen untersagt, wenn ein Mindestabstand von 1,50 m nicht eingehalten werden kann, wie das z.B. in den Massenunterkünften für geflüchtete Menschen nicht möglich ist. Dort müssen sich die Bewohner*innen die Schlaf- und Duschräume sowie die Toiletten und die Kantine mit vielen anderen Menschen teilen, ohne dass ein ausreichender Infektionsschutz gewährleistet ist. Das gilt sowohl für die völlig überfüllten Massenlager auf den griechischen Inseln, aber auch für die Massenunterkünfte in NRW, wie die bereits erfolgten Quarantäne-Maßnahmen in der ZUE Euskirchen und in der ZUE St. Augustin gezeigt haben.

Die Kundgebung zeigte deutlich wie wichtig es ist mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und direkte Kontakte aufzubauen. Ergänzend zu den informativen Veranstaltungen in den Innenstädten braucht es mehr Aktionen wie diese.

Solidarität mit allen Geflüchteten!