Die vierte Ausgabe von Tacheles ist da!

Hier gibts das online pdf: Tacheles Ausgabe Nr 4-web, aber am besten holt ihr euch im Infoladen Aachen eine gedruckte Version.

https://tacheleszeitung.noblogs.org/post/2021/03/25/tacheles-nr-4-ist-da/

„Die vierte Ausgabe der Tacheles ist da – und uns gibt’s jetzt schon fast ein ganzes Jahr! Als die Idee entstand, eine Zeitung zu machen, schien Corona noch in weiter Ferne. Aber auch, wenn so ein Zeitungsprojekt eigentlich ein super Weg ist, während einer Pandemie aktiv zu bleiben, stellt uns die Situation auch vor Probleme. Spenden sammeln und Leute zu erreichen ist in diesen Zeiten nicht immer einfach. Falls ihr noch Ideen habt, wohin mit uns, schreibt uns gerne eine Mail! Außerdem legen wir stetig an Seiten und Inhalten zu. Wir freuen uns über die vielen tollen Texte und Zusendungen, denn auch von externen Gruppen ist diesmal einiges dabei. Viele Texte behandeln aktuelles Geschehen in und um Aachen, aber es gibt auch viel Historisches in dieser Ausgabe.

Allerdings wird‘s leider mit jeder Seite teurer – deswegen sind wir mehr denn je auf Spenden angewiesen! Auch, damit wir uns endlich eine maschinelle Faltung gönnen können: Bis jetzt haben wir nämlich alle Ausgaben der Tacheles per Hand gefaltet. Wir freuen uns weiterhin riesig über Feedback, Kritik oder Leser*innenbriefe an: tacheles-aachen[ät]riseup.net“

Nachbericht zum Frauen*kampftag (08.03.2021)

Sponti an der Theaterstraße

Heute, vor einer Woche (08.03.2021) war der Elisenbrunnen voll – mit Abstand versteht sich. Viele Menschen versammelten sich, um den Frauen*kampftag zusammen zu bestreiten. Es gab Infotische von verschiedenen Gruppen, Lesematerial, sowie viele Redebeiträge mit unterschiedlicher Gewichtung. Bezug genommen wurde auf die systembedingte und diskriminierende Chancenungleichheit von allen, außer Cis-Männern, auf (sexualisierte) Gewalt im Patriarchat, sowie auf den Neo-Naziangriff auf vermeintlich Linke am Rande der Frauen*kampftagsdemo vergangenes Jahr. Die Kundgebung war ruhig, aber in Zeiten der Pandemie gut besucht. Nach Beendigung der Kundgebung entschieden sich Menschen mit einer spontanen Demo ihre Stimme auf die Straße zu tragen. Diese lief selbstbestimmt, entschlossen und lautstark einige Straßen entlang, bis sie sich auflöste und lies sich von den Cops keinen Meter aufhalten. Weiterlesen

Veranstaltungshinweis: Tatort Porz – Keine Stille nach dem Schuss!

(gefunden auf: dringeblieben.de)

Solidarity 1803 und Lotta freuen sich auf eine gemeinsame Veranstaltung mit Tatort Porz – Keine Stille nach dem Schuss!

Sonntag, 14.03. 16 Uhr – Online auf twitch.tv/lottacolonia oder dringeblieben.de

Stellen Sie sich vor
Im Winter chillen drei junge Männer am Rheinufer. Ein Anwohner fühlt sich nach Angaben der Jugendlichen von diesem Szenario gestört und soll den Jugendlichen rassistische Beleidigung wie „Haut ab ihr K*“ und „Drecksausländer“ entgegengerufen haben. Plötzlich soll er aus nächster Nähe mit einer Schusswaffe auf einen der Jugendlichen gefeuert haben. Ein 20-jähriger wird schwer verletzt, er überlebt nur mit Glück. Weiterlesen

Konstruktive Kritik an der Kampagne „ZeroCovid“

Seit einiger Zeit kursiert die Kampagne „ZeroCovid“ in linken Kreisen. Als Anarchist*innen haben wir zwar Kritikpunkte daran, freuen uns aber über den durch die Kampagne losgetretenen (innerlinken) Diskurs. Im Folgenden könnt ihr unsere Stellungnahme zur Pandemiepolitik und der Kampagne lesen. Da es mittlerweile schon einen Haufen Texte zum Thema gibt haben wir uns etwas kürzer gefasst und zitieren abschließend einen Text von Freund*innen, da wir es nicht besser ausdrücken können.

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Stellungnahme zum Demonstrationsgeschehen und Polizeigewalt am 14.02.21 in Aachen

gefunden auf https://de.indymedia.org

Am 14.02. hatte eine bis jetzt unbekannte Person, via Telegram-Channel, zu einer Demo „Gegen den Lockdown“ am Aachener Tivoli aufgerufen. Auf dem Kanal wurde betont, dass es sich nicht um eine Veranstaltung aus dem „Querdenken“ Netzwerk handelt. Allerdings wurde sich explizit auch nicht von der Bewegung distanziert und die Vorwürfe, das häufig Neonazis, Rechte und Holocaustverharmloser*innen an den Veranstaltungen beteiligt sind, als Spaltungstaktik diffamiert. Einer der Hauptorganisatoren von „Querdenken 241“ beteiligte sich an dem Telegram-Channel und mehrere bekannte Gesichter aus dem Orga-Kreis nahmen an der, rund 100 Teilnehmer*innen starken, Versammlung teil. Aus diesem Grund versammelten sich auch rund 50 Antifaschist*innen, um die Demonstration kritisch zu begleiten.

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Unser Redebeitrag zum Hanau-Gedenken 19.02.21

Wir sind heute hier um den Menschen zu gedenken, die bei dem rassistischen Anschlag in Hanau vor genau einem Jahr ermordet wurden. Die Morde machen uns wütend und traurig!

Wir zeigen hier unsere Anteilnahme und solidarisieren uns mit den Überlebenden des Anschlags, den Familien und Freund*innen der Opfer. Wir unterstützen ihre Forderungen nach umfassender Aufklärung, Konsequenzen, Erinnerung und Gerechtigkeit!

Die Initiative 19. Februar sagt erinnern heißt verändern und dass Schluss damit sein muss, dass Rechte sich in unserer Gesellschaft sicher fühlen und gleichzeitig antifaschistische und antirassistische Arbeit kriminalisiert wird. Dem schließen wir uns an.
An einem Gedenktag wie heute, finden wir es auch wichtig darüber zu sprechen, wie sich rechte Anschläge und Gewalttaten in Zukunft verhindern lassen. Dafür ist es wichtig zu wissen, wer die Täter sind und wie sie sich organisieren, denn überall da wo es Nazis gibt, besteht auch eine Gefahr für von Rassismus und Antisemitismus betroffene Menschen und Andersdenkende. Deswegen versuchen wir in diesem Redebeitrag die Nazi Strukturen in Aachen und dem Umland, sowie ihre Aktivitäten zu umreißen.

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Rüblick des Hanau Gedenkens in Aachen am 19.02.2021

Gestern nahmen in Aachen rund 500 Menschen an dem Hanau-Gedenken teil. Vor genau einem Jahr wurden dort 9 Menschen, durch einen Rechtsextremisten, getötet – Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. Damit ist Aachen eine von über 100 Städten in denen Gedenkveranstaltungen stattfanden. Die Kundgebung hier war geprägt von zahlreichen Redebeiträgen, teilweise von den Hinterbliebenen und Überlebenden selbst. In diesen wurden die Forderungen der Initiative 19. Februar nicht nur genannt und unterstützt. Das bewusste Wegschauen der Ermittlungsbehörden und die damit erschwerte Aufarbeitung des Anschlags wurde mehrfach angeklagt – die anwesenden Beamt*innen glänzten mit

Ignoranz, in dem sie sich während der gesamten Veranstaltung im Auto aufhielten, statt den Redenden mindestens zuzuhören. Auch das Versagen der Politik wurde mehrfach angeprangert. Außerdem wurde deutlich auf den rassistischen Gesamtkontext aufmerksam gemacht, unter diesem der Anschlag am 19. Februar und andere Anschläge erst möglich waren. Deutschland hat nach wie vor ein massiven Rassismusproblem. Durch Redebeiträge, beispielsweise von der Seebrücke Aachen oder auch uns, wurde der tief verankerte Rassismus im Kontext der Seenotrettung oder auch durch die Offenlegung der Neo-Nazistrukturen in Aachen erläutert.

Abschließend wollen auch wir unsere Solidarität, sowie Anteilnahme den Überlebenden und Angehörigen aussprechen. Solidarität bedeutet für uns aktiv dafür zu sorgen, dass Anschläge wie dieser und Rassismus in Zukunft verhindert werden aber auch dass die Getöteten nicht vergessen werden.

Am 19. Februar ist der rassistische Anschlag in Hanau ein Jahr her. 

gefunden auf: 19feb-hanau.org
veröffentlicht am 19. Januar 2021
Am 19.02 um 18 Uhr findet eine Gedenkveranstaltung am Elisenbrunnen in Aachen statt.
Wir klagen an und fordern Taten statt Worte:
Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung, Konsequenzen!
Wir trauern und erinnern uns. An Ferhat Unvar, Hamza Kurtović, Said Nesar Hashemi, Vili Viorel Păun, Mercedes Kierpacz, Kaloyan Velkov, Fatih Saraçoğlu, Sedat Gürbüz und Gökhan Gültekin. 
Am 19. Februar ist der rassistische Anschlag in Hanau ein Jahr her.
 
Am Jahrestag wird es in Hanau auch eine offizielle Gedenkveranstaltung mit dem Bundespräsidenten und dem hessischen Ministerpräsidenten geben. Wir werden viele anteilnehmende Worte hören, Betroffenheit und Verurteilungen der Tat. Was wir nicht hören werden, sind Antworten auf unsere vielen Fragen. Was wir nicht hören werden, sind Konsequenzen, damit sich das, was passiert ist, nicht wiederholt. Wir brauchen Taten statt Worte.
Ein Jahr danach sagen wir selbst, was nicht gesagt werden wird:
Wir sprechen über das Versagen der Behörden vor, während und nach der Tat, über die Schwerfälligkeit der Ämter bei der Unterstützung und Hilfe, und selbst beim Erkennen gravierendster Probleme – die Kälte der Bürokratie. Wir sprechen über das unverzeihliche Fehlverhalten der Sicherheitskräfte in der Tatnacht, über die Unwilligkeit und Schludrigkeit von Staatsanwaltschaft und Polizei bei den Ermittlungen, bei der Verfolgung von Spuren, bei dem Ernstnehmen neuer Bedrohungslagen, bei unserem Schutz. Wir sprechen über die wiederkehrenden Respektlosigkeiten und herabwürdigenden Gesten von Beamt:innen, Vertreter:innen von Behörden und Polizei gegenüber Angehörigen und Überlebenden und selbst gegenüber den Toten. Wir sprechen über den Normalzustand von institutionellem Rassismus. 
Ein Jahr danach bedeutet für uns, wir klagen an. 

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Herzogenrath: Zwei Stolpersteine rausgerissen

Am 26.01.2021 berichteten die Aachener Nachrichten, dass vor der Südstraße 46 in Herzogenrath zwei Stolpersteine herausgerissen und mitgenommen wurden. Die Steine erinnerten an Carolina Goldsteen und ihren Sohn Alfred, sie wurden in Auschwitz bzw. Mauthausen ermordet. Beide waren jüdische Bürger*innen der Stadt Herzogenrath.

Echt Jetzt?! – Öffentlichkeitsfahndung nach Baggerbesetzung

„POL-AC: Öffentlichkeitsfahndung: Nach Baggerbesetzung im Tagebau Garzweiler – Identität eines Tatverdächtigen unbekannt – Polizei und Staatsanwaltschaft veröffentlichen Bilder“ so betitelt die Polizei Aachen eine Pressemitteilung und veröffentlicht dazu Fotos, auf denen die Bullen einen Menschen mit Gewalt zu einem Foto zwingen und so versuchen seinen Namen herauszufinden.

Solche Öffentlichkeitsfahndungen erfreuen sich bei den Bullen in den letzten Jahren wieder großer Beliebtheit. Auch nach der Revolte während des G-20 Hamburg kam es zu der bis dato größten Fahndung dieser Art. Mehrere Hundert Fotos von Demonstrant*innen wurden veröffentlicht, oftmals mit lapidaren Tatvorwürfen.

Öffentlichkeitsfahndung, aufgetaucht auf dem Klimacamp Aachen 2020

Wir finden diese Praxis der Bullen auf vielen Ebenen einfach widerlich! Auch in diesem Fall handelt es sich lediglich um den Tatvorwurf des Widerstands, welcher sich von jedem X-beliebigen Bullen aus den Fingern gesogen werden kann. Weiterlesen