Am 21. Juni 2019 wurde die Bastei in Aachen besetzt. Die Besetzung war einerseits ein Zeichen der Solidarität mit der „Fridays for Future“-Bewegung, die an diesem Tag eine große Demo in Aachen organisiert hatte. Außerdem sollte auf den vielen Leerstand und die furchtbaren Zustände auf dem sogenannten „Wohnungsmarkt“ aufmerksam gemacht werden. Wie auch die fortschreitende Zerstörung der Erde, so werden diese Zustände hauptsächlich durch die Logik des kapitalistischen Wirtschaftssystems verursacht, das alles – selbst Grundbedürfnisse wie Wohnen – in eine Ware verwandelt. Profit steht im Vordergrund, nicht das, was die Menschen brauchen. So sind in Aachen zum Beispiel fast 60 % der Haushalte Einpersonenhaushalte1 – kein Wunder, denn mit diesen lässt sich mit Abstand der höchste Gewinn erzielen. Familien oder WGs dagegen finden kaum noch Wohnungen in der Stadt. Die Mieten steigen unaufhaltsam und nähern sich in der Innenstadt dem Durchschnitt von 10 Euro/m², während öffentlich geförderter Wohnraum fehlt und kaum neu geschaffen wird. Und viele Gebäude stehen einfach leer und dienen der Spekulation, während an der nächsten Ecke Menschen auf der Straße schlafen müssen.
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6 Monate Hanau – Gedenken der Opfer des rassistischen Terrors
Am 19.08. ist der Terroranschlag von Hanau 6 Monate her. Das Bündnis 19. Februar Hanau ruft für Samstag den 22.08. zu einer Demo in Hanau auf.
Am Halbjahrestag des Anschlags werden wir in Aachen eine Gedenkkundgenung abhalten.
19.08. | 18 Uhr | Elisenbrunnen
Kein Vergessen.
Gemeinsame Anreise: Forum gegen Polizeigewalt und Repression!
Am 8.8. findet in Leichlingen bei Köln das „Forum gegen Polizeigewalt und Repression“ statt um gegen die autoriäte Poltik der Landesregierung und des Innenministers Herbert Reul zu protestieren.
Aus Aachen wird es eine gemeinsame Anreise geben. Treffpunkt hierfür ist um 10.45 am AZ Aachen (Hackländerstr. 5). Dort können letzte Fragen geklärt werden und es bleibt Zeit gemeinsam Tickets zu kaufen.
Lasst uns gemeinsam auf die Straße gehen! Tell your friends!
Redebeitrag 11.07.20: Gerechtigkeit für Adel!
Dieser Text wurde als Redebeitrag auf der „Entnazifizierung jetzt! – Extrem rechte Netzwerke in der Aachener Polizei aufdecken!-Demo am 11. Juli in Aachen gehalten:
„Guten Tag liebe Genossen, Mitstreiter und Anwohner,
ich halte diese Rede für die Initiative Gerechtigkeit für Adel. Ich freue und bedanke mich hier sprechen zu dürfen.
Wie einige schon wissen, wurde Adel B. letztes Jahr am 18.06. in Essen-Altendorf von der Polizei erschossen. Zuvor drohte er sich mit einem Messer selbst etwas anzutun. Er wollte auf diese Art und Weise psychiatrische Hilfe bekommen. Auf einem anderen Weg wurde sein Hilferuf nicht erhört. Zu keinem Zeitpunkt bedrohte er mit dem Messer andere Menschen, auch wenn die Polizei diese Lüge verbreitet, um ihren tödlichen Schuss auf ihn zu rechtfertigen. Das ist nicht die einzige schäbige Lüge, die sie über Ihn verbreiten. Als ob es nicht schon genug wäre, was sie ihm angetan haben, bewerfen sie sein Andenken auch noch im Nachhinein mit Dreck. Angeblich sei er mit dem Messer auf sie zu gestürmt und sie mussten schießen – aus Notwehr. Sagt die Polizei. Weiterlesen
Forum gegen Polizeigewalt und Repression
Forum gegen Polizeigewalt und Repression: Am 8.8. laut gegen Reuls Sicherheitspolitik
Mindestens zehn Menschen starben in NRW in den letzten drei Jahren durch Polizeikugeln. In diesen Fällen präsentiert die Polizei fast immer die gleiche Geschichte: Die Beamt*innen seien angegriffen worden und hätten in Notwehr schießen müssen, eine andere Entschärfung der Situation sei nicht möglich gewesen.
So auch im Juni 2019, als der 32-jährige Adel B. in Essen von einem Polizisten erschossen wurde, da er mit einem Messer auf drei Polizist*innen zugestürmt sei. Das Handyvideo eines Nachbarn zeigt allerdings einen anderen Ablauf der Geschehnisse: Die Polizei erschoss Adel B. durch eine Haustür. Der Nachbar erzählt zudem, Polizisten hätten das Video von seinem Handy gelöscht, er konnte es nur aus einer Cloud wieder herstellen. Trotz dieser Widersprüche und Falschaussagen der Polizist*innen bleibt die Staatsanwaltschaft bei der Notwehrtheorie und stellte die Verfahren gegen die beteiligten Beamt*innen ein. Die benachbarten Polizeidirektionen ermittelten und Staatsanwaltschaften und Gerichte folgen unkritisch der polizeilichen Darstellung, so dass die tödlichen Schüsse regelmäßig ohne juristische Konsequenzen für Polizist*innen bleiben. Weiterlesen
Siegen: Demo gegen III.-Weg-Parteibüro
An dieser Stelle dokumentieren wir den Aufruf und einen ersten Bericht der Demo am 10.07. von Siegen gegen Rechts anlässlich der Eröffnung eines Parteibüros des „III. Wegs“:
„Vor ein paar Tagen hat die offene Neonazi-Kleinstpartei „III. Weg“ ein Parteibüro mitten in Siegen eröffnet. Dieses ist das erste seiner Art in ganz NRW. Die Stadt Siegen am Dreiländereck (NRW-Hessen-Rheinland-Pfalz) in Südwestfalen bietet den Faschist*innen die Möglichkeit, sich umfangreich zu organisieren. Der gewählte Standort in der Schlachthausstraße liegt nicht nur in einer Gegend mit vielen migrantischen Anwohner*innen und Geschäften, von ihm erreicht man die Autobahn innerhalb von Minuten. Dadurch versucht der III. Weg, in Westdeutschland einen Stützpunkt aufzubauen, von dem aus sie die Fühler ihres menschenverachtenden Hasses in gleich drei Bundesländer ausstrecken können. Dieser Präzedenzfall ist deswegen weit über Siegen hinaus eine Gefahr für uns alle!“
Nachbericht: Entnazifizierung Jetzt! – Demo am 11. Juli 2020
Nachbericht zur Demo „Entnazifizierung Jetzt!“ am 11.07.2020 in Aachen
Am vergangenen Samstag haben wir uns mit etwa 100 Leuten zu einer Demo unter dem Motto „Entnazifizierung jetzt! Extrem rechte Netzwerke in der Aachener Polizei aufdecken“ versammelt. Anlass waren unter anderem ein aktueller Nazi-Skandal in der Aachener Polizei und die bundesweiten Netzwerke, welche vermehrt in der letzten Zeit aufgedeckt wurden. Weiterlesen
Redebeitrag 11.07.20: „Racial Profiling“
Dieser Text wurde als Redebeitrag auf der „Entnazifizierung jetzt! – Extrem rechte Netzwerke in der Aachener Polizei aufdecken!-Demo am 11. Juli in Aachen gehalten:
Vor wenigen Tagen hat Bundesinnenminister Horst Seehofer beschlossen, dass eine Studie zu institutionellem Rassismus in der Polizei nicht nötig sei. Seiner Argumentation nach seien rassistische Kontrollen seitens der Beamt*innen bereits gesetzlich untersagt. Was nicht sein darf, kann bekanntlich auch nicht sein, eine Untersuchung wäre da doch überflüssig.
Die Erfahrungen von Betroffenen zeichnen dagegen ein anderes Bild: Sie berichten ganz klar von häufigen rassistischen Diskriminierungen durch die Polizei. Insbesondere das sogenannte ‚Racial Profiling‘ ist für viele schwarze Menschen und People of Color allgegenwärtig. Weiterlesen
Redebeitrag 11.07.20: Rechte Netzwerke in Bundeswehr und Behörden
Dieser Text wurde als Redebeitrag auf der „Entnazifizierung jetzt! – Extrem rechte Netzwerke in der Aachener Polizei aufdecken!-Demo am 11. Juli in Aachen gehalten:
Kommando Spezialkräfte (KSK)
Mitte März diesen Jahres wurde erneut das private Waffenversteck eines Bundeswehr-Soldaten von der Polizei ausgehoben. Ein Sturmgewehr, Plastiksprengstoff und mehrere tausend Schuss Munition wurden entdeckt, nebst nicht näher definierten NS-Devotionalien. Nachdem zusätzlich der Brandbrief eines Hauptmanns aus dem KSK, der über extrem rechte Umtriebe und eine Systematik der Vertuschung informiert, die Verteidigungsministerin erreichte, wurde von ihr eine Arbeitsgruppe zur Aufklärung der Vorfälle eingesetzt. Das Ergebnis: Über 20 mutmaßlich extrem rechte Soldat*innen beim KSK? Ein ungesundes Eliteverständnis von Führungskräften? Ein viel zu lascher Umgang mit Munition?
Jetzt soll die gesamte Einheit reformiert werden. Eine von insgesamt vier Kompanien wurde ersatzlos aufgelöst. Scheinbar harte Bandagen im Kampf gegen Nazis bei der Bundeswehr. Weiterlesen
Redebeitrag 11.07.20: Rassistische Polizeigewalt in Deutschland
Dieser Text wurde als Redebeitrag auf der „Entnazifizierung jetzt! – Extrem rechte Netzwerke in der Aachener Polizei aufdecken!-Demo am 11. Juli in Aachen gehalten:
Zur Zeit wird viel von gesellschaftlichem und institutionellem Rassismus geredet. Rassismus und rassistische Polizeigewalt sind dabei kein US-Phänomen, sondern auch bei der deutschen Polizei kein Einzelfall: „Racial Profiling“ ist an der Tagesordnung, immer wieder berichten People of Colour (PoC) von Misshandlung durch Polizist*innen, immer wieder werden Menschen aus rassistischen Motiven von der Polizei ermordet.
Ein paar Beispiele aus der letzten Zeit:
Im März diesen Jahres wurde in Essen eine Familie mit Migrationshintergrund von Polizist*innen auf der Wache verhöhnt und geschlagen, nachdem sie wegen eines Überfalls Anzeige erstatten wollten. Kurz darauf wurde ein Video eines 23-jährigen Mannes hochgeladen, in dem er ebenfalls davon berichtet, wie er und sein Vater Opfer rassistischer Polizeigewalt wurden. Die Essener Polizei bestreitet die schwerwiegenden Vorwürfe. Weiterlesen