Archiv der Kategorie: Demos

Anreise zur Großdemo gegen rechte Gewalt in Dortmund

Für die antifaschistische Großdemonstration in Dortmund am Samstag dem 24.9. um 13 Uhr wird es einen Treffpunkt in Aachen zur gemeinsamen Anreise geben:

Wir treffen uns um 9:15 am Autonomen Zentrum Aachen (Hackländerstraße 5, Nähe Hbf). Von da aus gehen wir gemeinsam zum Hbf. Unser Zug fährt um 9:51 Uhr (Düren: 10:17 Uhr).

Hier noch der Aufruf von BlockaDO.

Die Rechte und ProNRW am 16.03.2013

Am Samstag, den 16.3.2013 finden in Aachen zwei Veranstaltungen der extremen Rechten statt. Während PRO-NRW vor einem noch nicht bezogenen Übergangswohnheim eine rassistische Kundgebung angemeldet hat, plant die in Aachen und Heinsberg neu gegründete neonazistische Partei „Die Rechte“ einen Aufmarsch in der Aachener Innenstadt.
KAL marschiert in Aachen und PRO-NRW hetzt in Eilendorf

Am Samstag, den 16.3.2013 finden in Aachen zwei Veranstaltungen der extremen Rechten statt. Während PRO-NRW vor einem noch nicht bezogenen Übergangswohnheim eine rassistische Kundgebung angemeldet hat, plant die in Aachen und Heinsberg neu gegründete neonazistische Partei „Die Rechte“ einen Aufmarsch in der Aachener Innenstadt.

Gegründet hat diese Partei der Hamburger Neonazi Christian Worch. Er leitete die „Aktionsfront Nationaler Sozialisten“ (ANS), war stellvertretender Vorsitzender der „Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei“ (FAP), war im Vorsitz der „Nationalen Liste“ (NL), engagierte sich in der „Hilfsorganisation für nationale politische Gefangene“. All diese Organisationen wurden verboten. Worch machte auch bereits Erfahrung mit der Weiterführung verbotener Organisationen, als er die Leitung der „Gesinnungsgemeinschaft der Neuen Front“ (GdNF), eine Nachfolgeorganisation der ANS übernahm.

Die Partei „Die Rechte“ gründete sich in Dortmund und Aachen nach den Verboten der dort ansässigen neonazistischen Kameradschaften als deren Auffangbecken. Deren Aktivitäten, wie etwa der Aufmarsch in Stolberg oder ein Gedenken für den Gründungspaten der KAL, Wolfgang Nahrath, werden nun von der Partei weitergeführt. Und nicht nur die Aktivitäten sind die gleichen, sondern es bestehen auch personelle Überschneidungen. Als Beispiel hierfür sei nur einmal André Plum genannt, der als presserechtlich Verantwortlicher aufgeführt wird. Dass das Verbot der Kameradschaft Aachener Land von der Aachener Polizei nicht allzu ernst genommen wird, zeigte sich schon in einer Kundgebung nur wenige Tage nach dem Verbot in der Dürener Innenstadt. Dort rief der Anführer der KAL, René Laube, die Worte „Trotz Verbot sind wir nicht tot“. Folgen hatte das keine. Auch ein Text, den die KAL nach ihrem Verbot auf ihrer Homepage veröffentlichte, veranlasste nicht zu Ermittlungen wegen Fortführung einer verbotenen Organisation.

Mit der Gründung der „Rechten“ in Aachen formiert sich die Neonaziszene neu. Mit dem angekündigten Aufmarsch wollen die Neonazis rund um die ehemalige Kameradschaft Aachener Land erneut Handlungsmacht beweisen.

Doch an diesem Tag wird das nicht alles an extrem rechter Handlung sein. PRO-NRW plant von 14-17h eine Kundgebung vor einem noch nicht bezogenen Flüchtlingswohnheim.
Vor 20 Jahren fanden in Deutschland verstärkt pogromartige Übergriffe und Morde statt. Nicht nur in Rostock-Lichtenhagen, in Solingen, Mölln und Hoyerswerda wurden Häuser in Brand gesteckt, in denen EinwanderInnen lebten. Diesen Ereignissen ging eine von Medien, bürgerlichen PolitikerInnen und extremer Rechter vorangetriebene Stimmungsmache gegen Flüchtlinge und gegen das Grundrecht auf Asyl voraus. Als Reaktion auf die Morde wurden nicht etwa Strategien gegen Rassismus diskutiert sondern es wurde das Asylrecht faktisch abgeschafft. Damit wurde die Ursache für Rassismus denen zugeschrieben, die von ihm betroffen sind.
Eine ähnliche Strategie konnte während der NSU-Mordserie beobachtet werden. Die ErmittlerInnen gingen durchweg davon aus, dass die TäterInnen aus dem Umfeld der Mordopfer kamen und bedienten damit rassistische Denkmuster, die Migration mit Kriminalität verknüpfen.
20 Jahre nach den Pogromen gegen Flüchtlinge setzt die extrem rechte Partei PRO-NRW aufs gleiche Thema. Unter dem Motto „Volksinitiative gegen Asylmissbrauch!“ will PRO-NRW durch etliche Städte in NRW fahren, um dort Kundgebungen durchzuführen. Die sollen in den meisten Fällen direkt vor Gebäuden stattfinden, in den EinwandererInnen leben. Und: In den meisten Fällen finden diese Kundgebungen dort statt, wo Teile der Bevölkerung bereits rassistisch gegen EinwanderInnen handeln bzw. sich rassistisch äussern und die mediale Berichterstattung oftmals von verständlichen „Ängsten der Bevölkerung“ berichtet. Gemeint sind damit aber nicht die Ängste vor Rassismus und RassistInnen. Es wird vielmehr aus der und über die Sicht derer gesprochen, die wiedermal über rassistische Zuschreibungen Migration mit Kriminalität übersetzen.
Der Aufruf zu dieser Kundgebungstour wiederholt die Aussagen und bedient sich der Begriffe, die schon vor 20 Jahren zu rassistischer Stimmung führten oder diese weiter anheizten. Da ist die Rede von einem „dramatischen Anstieg des Asylbewerberstroms“, von „Scheinasylanten“, von „massenhaftem Asylmissbrauch und Asylbetrug“ und davon, dass „das Boot“ nicht nur voll sei, sondern „ bereits zu kentern“ drohe. Mit solchen Aussagen wird dringender Handlungsbedarf vermittelt. Die Abwehr von Migration sei existenziell. Die Parallele zu der Situation vor 20 Jahren zieht PRO-NRW dabei selbst. PRO-NRW will mit ihrer Kundgebungstour ausgrenzende Handlungen eskalieren lassen und bereits bestehende Rassismen bestärken.
Auch in Aachen, im Stadtteil Eilendorf will PRO-NRW aufmarschieren. Sie richten sich gegen die Unterbringung von 45 Flüchtlingen in der Hansmannstraße. Gegen diese rassistische Stimmungsmache rufen wir zur Kundgebung auf. Wir treffen uns am 16.3. um 13:30 in der Hansmannstraße in Eilendorf.
Für globale Bewegungsfreiheit!
Rassistische Hetze stoppen!
Neonazis und PRO die Auftritte vermiesen!

Demo gegen das KC-Konzert in Aachen

Am Freitag, den 16.11.2012, ist für den Aachener Raum ein Konzert der Band Kategorie C angekündigt. Diese möchte den Eindruck erwecken eine unpolitische Fußballkapelle zu sein. Jedoch weisen die Texte und die weiteren Projekte der Bandmitglieder eine klare rechte Gesinnung auf. Folglich ist sie sowohl im Hool- als auch Nazispektrum beliebt. Bereits 2007 fand in unserer Region ein Kategorie C Konzert statt, welches von der Neonaziszene vorbereitet und besucht wurde.

Bei solchen Veranstaltungen wird nicht nur rechtem Gedankengut ein Raum geboten, vielmehr wird auch die Vernetzung zwischen dem extrem rechten und dem Fußballspektrum gefördert. In den letzten Monaten wurde immer wieder deutlich, dass unterschiedliche Aachener Fangruppen Überschneidungen mit der kürzlich verbotenen Kameradschaft Aachener Land haben. Rechtsrockkonzerte, wie die von Kategorie C, sind oft die ersten Kontakte zur Neonaziszene. Hier treffen organisierte Neonazis auf rechtsoffene Fußballfans. Dadurch werden letztere an das Neonazispektrum gebunden. Deshalb sagen wir:

Kein Kategorie C Konzert in Aachen und anderswo!

Demonstration gegen das Konzert am Freitag dem 16.11. um 19. Uhr, Treffpunkt AZ Aachen. Mehr Infos beim Antifa-Infoportal

Naziaufmarsch in Köln-Kalk verhindern!

banner 10.12

Am Samstag den 10.12.2011 wollen Nazis von den sogenannten „Freien Kräften Köln“ durch Köln-Kalk marschieren.
Regionale Antifa Gruppen rufen dazu auf, diese neuerliche Provokation von Seiten der Rechtsradikalen nicht unbeantwortet zu lassen und Köln-Kalk zu einer No Go Area für die Nazis zu machen.

Aus diesem Anlass wird es vor der Diskussionsveranstaltung mit John Malamatinas am 7.12. im AZ-Aachen noch Infos und Hinweise für eine gemeinsame Anreise aus Aachen zu den antifaschistischen Aktionen in Köln geben.

Mehr Infos unter: no-racism.de & antifa-koeln.net

25.09.2010 Ob Stolberg oder Aachen – Nazidemos Stoppen!

Plakat 25.09.2010

25.09.2010 10:00 Aachen-HBF: DEMO gegen den Naziaufmarsch

Aufruf:

Für den 25.9. 2010 haben Neonazis der sog. Freien Kräfte und der Dürener NPD angekündigt, einen Aufmarsch in Aachen durchführen zu wollen. Dieser ist gegen den Bau einer Moschee im Aachener Ostviertel gerichtet.
Das Bündnis gegen die Naziaufmärsche 2011 in Stolberg (Rhld.) ruft dazu auf diesen Aufmarsch zu stoppen!

Weiterlesen →

Updates zum geplanten Naziaufmarsch am 25.9.

Flyer Am 25.9. wollen wie berichtet Neonazis versuchen, in Aachen einen Aufmarsch gegen den geplanten Moscheebau in der Stolberger Straße durchzuführen.
Im Vorfeld wollten die Neonazis eine „Aufklärungskampagne“ mit rassistischen Aufklebern, Flyern und Plakaten durchführen, von der bisher aber nichts zu bemerken war. Allerdings wollen am 11.9. Neonazis der NPD Aachen und der KAL in Eschweiler einen Infostand durchführen. Dagegen will die Eschweiler Bürgerinitiative „Gemeinsam gegen Neonazis“ am Samstag ab 9.30 Uhr an der Marienstraße in Eschweiler, auf dem Platz gegenüber der Grabenstraße demonstrieren. Die NPD hat ihren Stand von 10 bis 16 Uhr angemeldet.
Zu den Aktivitäten am 25.9. werden hier weiterhin Updates erscheinen, außerdem gibt es hier einen Artikel der Antifa A³.

4.9. Dortmund. Dem europaweiten Naziaufmarsch entgegentreten!

S4 Banner

MOBI-VERANSTALTUNG IN AACHEN
WO: Infoladen Aachen (Stephanstr. 24)
WANN: Mittwoch 25.08.2010 // 19:00 Uhr

Für den 4. September 2010 mobilisieren die Dortmunder Neonazis erneut europaweit zum so genannten „Nationalen Antikriegstag”. Die seit 2005 jährlich stattfindende Demonstration ist für die extreme Rechte ein günstiger Anlass, um unter dem Deckmantel des „Pazifismus“ ihren Rassismus, Antisemitismus und Antiamerikanismus zu propagieren.
Das S4-Bündnis, ein Zusammenschluss aus lokalen Antifagruppen, ruft dazu auf, am ersten Septemberwochenende nach Dortmund zu kommen und gegen den Naziaufmarsch auf die Straße zu gehen.
Der Vortrag bietet einen Überblick über die geschichtliche Entwicklung der Dortmunder Naziszene, betrachtet die aktuelle Situation und informiert natürlich ausführlich über die Aktivitäten gegen den Naziaufmarsch.

Mobi-Jingle:
[audio:http://s4.blogsport.de/images/s4jinglefinal.mp3]

Auf zu neuen Taten! No Nazis! Weder in Dortmund, Aachen noch sonstwo!!

Stolberg: Mehr Nazis auf der Vorabenddemo, weniger beim „Trauermarsch“

In Stolberg marschierten vergangenes Wochenende wieder mehrere hundert Neonazis auf. Grund dafür war der Tod eines Jugendlichen bei einem Streit zwischen zwei Gruppen junger Männer Anfang April 2008.

Wie letztes Jahr führten die Neonazis am Freitagabend einen Fackelmarsch durch, der als Vorabenddemo für den „großen Trauermarsch“ am Samstag dienen sollte. An diesem Fackelmarsch beteiligten sich dieses Jahr ca. 230 Nazis, eine Steigerung im Vergleich zu den 90 Nazis des Vorjahres. Wie letztes Jahr war die Route des Trauermarsches Mühlener Bahnhof, Rathausstr, Frankentalstr, Am Grossen Rad (Tatort). Die Nazis legten ihren Aufmarsch schweigend zurück, da die Polizei verfügt hatte, dass wegen des „stillen Feiertages“ Karfreitag keine Parolen gerufen werden durften. Die ach so revolutionären FaschistInnen fügten sich diesen Auflagen sehr strikt. Antifas, die Parolen riefen, wurden von der Polizei direkt gefilmt. Teilweise positionierten sich PolizistInnen hinter den Protestierenden und gingen auf Leute zu die „zu laut“ riefen. Eine Person bekam deswegen einen Platzverweis. Währenddessen zogen etwa 750 StolbergerInnen mit einem „traditionellen ökumenischen Kreuzweg“ hinter einem großen Holzkreuz durch die Straßen, hielten jedoch während die Nazidemo vorbeizog, eine Messe vor der Kirche auf der Salmstr. ab und ignorierten die Nazis. Nur einige Antifas und Stolberger Jugendliche versuchten an die Nazis heranzukommen; zu Blockaden kam es jedoch nicht.

Am Samstag sollte der „Trauermarsch“ stattfinden. Trotz einer sehr umfangreichen und aufwendigen Mobilisierung in Deutschland und anderen Ländern kamen „nur“ zwischen 450 und 500 Nazis nach Stolberg, was ungefähr der selben TeilnehmerInnenzahl wie letztes Jahr entspricht. Es waren hauptsächlich Nazis aus NRW, eine größere Gruppe aus Berlin/Brandenburg, sowie kleinere Gruppen aus den Niederlanden und anderen Ländern auf dem Aufmarsch. Der Aufmarsch bestand hauptsächlich aus sog. „Autonomen Nationalisten“ und Mitgliedern der „Freien Kameradschaften“. Die Nazis gingen die selbe Route wie letztes Jahr, dieses Mal jedoch auch durch die Mühle. Sie sammelten sich um 12.00 Uhr am Bahnhof Schneidmühle und gingen von dort nach etwa zwei Stunden in Richtung Eisenbahnstraße los. Sie gelangten über die Eschweilerstraße und „Am Großen Rad“ zum Tatort (Am Großen Rad/Ecke Birkengangstraße). Nach ihrer Zwischenkundgebung gingen die Nazis über Eschweilerstraße und Nikolausstraße zurück zum Bahnhof Schneidmühle.
Während das Stolberger „Bündnis gegen Radikalismus“ frohlockte, dass die Stolberger Innenstadt frei von Nazis blieb, durften diese durch das migrantisch geprägte Viertel Mühle ziehen. Das „Bündnis gegen Radikalismus“ hatte zu einer Kundgebung in der Nähe der Mühle aufgerufen. Dort lauschte mensch verschiedenen RednerInnen. Zeitgleich mit dem Start der Nazidemo entfernte sich die bürgerliche Demo jedoch in Richtung Innenstadt, weit weg von den Nazis. Nur einzelne TeilnehmerInnen kehrten später zurück, um an der Naziroute vor Polizeisperren zu protestieren. Wie für Freitag hatten Antifas auch für Samstag zu Blockaden aufgerufen. Es gab zwei kurze Blockadeversuche, die von der Polizei geräumt wurden, in der Eschweilerstraße und in der Nikolausstraße. Es muss aber gesagt werden, dass es dem enormen Polizeiaufgebot sehr leicht viel, die Umgebung der Naziroute dichtzumachen.

Siehe auch:
http://de.indymedia.org/2010/04/277284.shtml
http://de.indymedia.org/2010/03/276908.shtml

Zum Schluss wollen wir noch darauf hinweisen, dass der Text unter http://de.indymedia.org/2010/04/277373.shtml nicht vom AK Antifa Aachen geschrieben wurde.

Am 24.12. entschlossen gegen rechte Gewalt und ‚aktive Ignoranz’

In letzter Zeit wurde viel von rechten Übergriffen in Aachen und Umgebung berichtet. Die Gewalt hält an, auch in den letzten drei Wochen gab es zahlreiche Übergriffe von rechts auf vermeintliche GegnerInnen. So wird von mind. zwei Attacken auf Linke in der Pontstraße berichtet, daneben von einem unvermittelten Angriff auf ‚alternativ’ aussehende Menschen in Mitten der Stadt durch vier Neonazis. Auch am Autonomen Zentrum Aachen tummelten sich erneut sechs Neonazis, wurden aber in ihrer verzweifelten Suche nach AntifaschistInnen nicht so recht fündig. Nach einer antifaschistischen Informationsveranstaltung in der Pontstraße griffen zudem ‚autonome’ NationalistInnen in der darauf folgenden Nacht einen jungen Mann körperlich an.

Unterdessen wurden – ebenfalls in der Aachener Innenstadt – Plakate gesichtet, die auf ProtagonistInnen der örtlichen NS-Szene aufmerksam machen.

In den letzten Tagen lasen wir immer wieder von gewaltsamen Angriffen durch Neonazis. Sei es in Stockholm, dort fanden im Vorfeld des Salemmarsches mehrere Mordversuche durch FaschistInnen statt, das Autonome Zentrum Cyclopen wurde niedergebrannt, eine Wohnung von SyndiaklistInnen ebenso. Oder sei es in Passau: Dort wurde der örtliche Polizeichef von Neonazis durch einen Angriff mit einem Messer schwer verletzt.
Die bundesdeutsche administrative Öffentlichkeit erkennt zumindest wieder punktuell die Gefahr, die von faschistischer Gewalt ausgeht oder lässt es zumindest verlautbaren. Nicht so in Aachen:

‚Aktive Ignoranz’ lautet das Stichwort unter dem das Aachener Bündnis gegen Rechts unter Federführung von Oberbürgermeister Jürgen Linden beschlossen hat, nicht aktiv gegen einen Neonaziaufmarsch in Aachen am 24.12.2008 zu werden.
Axel Reitz ruft unter dem Motto „Da habt ihr die Bescherung! Meinungs- und Demonstrationsfreiheit ist kein Geschenk, sondern unser Recht!“ zu einem Aufmarsch auf, in Reaktion auf die behördliche Verhinderung einer Nazidemonstration am 8. November, am Vortag der Pogromnacht. Dass sich Neonazis als VerteidigerInnen von Meinungsfreiheit und Demonstrationsfreiheit generieren, ist so absurd wie üblich. In jedem faschistischen Regime wurden diese erkämpften Rechte mit als erstes abgeschafft, ihre VerteidigerInnen ermordet. Die Eigenkonstruktion der extremen Rechten als Verteidigerin dieser Rechte reiht sich nahtlos in den Opferkult von rechts ein, Opfer zu sein ist in diesen Kreisen sehr beliebt.

Mit Verwunderung nehmen wir zur Kenntnis, dass von Kirchen, DGB und Parteien statt Engagement Schweigen, anstatt Intervention Ignoranz empfohlen wird.
„Stell´ dir vor, die Nazis sind in der Stadt – und keiner hält sich daran auf“ titeln die Aachener Nachrichten dieses Vorgehen und treffen damit den Nagel auf den Kopf. Fragen wir uns, was geschieht, wenn Nazis aufmarschieren, aktiv werden, in die Öffentlichkeit treten, faschistische Ideologie vertreten, Menschenverachtung und –vernichtung propagieren und kein Mensch sich daran aufhält. Kurt Tucholsky beschrieb dieses Beschweigen faschistischer Gefahr, die Weigerung aktiv zu werden 1931 in dem Gedicht „Rosen auf den Weg gestreut“. Treffend und zeitlos ironisiert Tucholsky: „Wenn sie in ihren Sälen hetzen, sagt: ‚Ja und Amen – aber gern! Hier habt ihr mich – schlagt mich in Fetzen!’ Und prügeln sie, so lobt den Herrn“.
Wer aus der deutschen Geschichte gelernt hat, dass Ignoranz und Schweigen ein geeignetes Mittel gegen faschistische Organisierung ist, der hat die Geschichtsbücher nicht gelesen.
Man werde sich durch den Aufmarsch nicht provozieren lassen, so heißt es aus den Reihen des so genannten Bündnis gegen Rechts. Wer sich aber nicht von einem öffentlichen Auftreten von notorischen HolocaustleugnerInnen, von ProtagonistInnen der extremen Rechten provozieren lässt, verkennt die Gefahr oder nimmt sie schlicht in Kauf. Eine Sprecherin des Ak Antifa Aachen dazu: „Ignoranz ist schlimm genug, das Propagieren der Ignoranz ebnet FaschistInnen aktiv den Weg. Wir werden uns an diesem Tag den FaschistInnen in den Weg stellen. Wir rufen dazu auf, am 24.12.2008 um 9h am Aachener Hauptbahnhof zu sein und dort zu bleiben, bis die Anreise der Nazis dadurch verhindert worden ist“. Das Antifaschistische Aktionsbündnis Aachen hat unterdessen eine Kundgebung am Bahnhofsvorplatz angemeldet, die – wie schon am 8.11.2008 – in die Hackländerstraße verlegt wurde.