Aachener Neonazi im Prozess gegen die „Turonen“ in Thüringen angeklagt

Rund ein Jahr nach den polizeilichen Razzien in Hessen und Thüringen läuft nun ein Prozess gegen neun Beschuldigte vor dem Gericht in Gera. Die Vorwürfe sind bandenmäßiger Drogenhandel, Bildung einer kriminellen Vereinigung, Zwangsprostitution, Geldwäsche und unerlaubter Waffenbesitz.

Waffenfunde bei der Razzia gegen die Turonen

Klar ist nun: unter den Angeklagten ist auch der Aachener Neonazi Timm Malcoci. Er soll das Geschäft der Turonen mit Kokain aus den Niederlanden versorgt und mittels Kurieren nach Thüringen verbracht haben. Einer dieser Kuriere geriet wohl im Februar 2020 in eine Polizeikontrolle. Es ist durchaus anzunehmen, dass Malcoci seine Handlanger in der örtlichen Neonaziszene rekrutierte. Auch wenn es nach dem Bekanntwerden seiner Teilhabe an einem Darknetshop zum Drogenhandel 2017 zu einigen Zerwüfnissen mit den regionalen Nazistrukturen kam, genießt er dort weiterhin einigen Einfluss.

Zu den Strukturen der Turonen und ihrem Geschäft veröffentlichte das LOTTA-Magazin einen ausführlichen Artikel.

Zu Timm Malcocis Rolle in der lokalen Naziszene und seinen Drogengeschäften berichteten wir im Sommer letzten Jahres.