No Lager Aktionswoche NRW 19.-27. Juni

Keine Lager für Geflüchtete! Nirgendwo!

Es führt kein Weg daran vorbei, dass Unterbringungspolitik für Geflüchtete, auch hier in Deutschland, zu Wohnungspolitik wird!

Lager für geflüchtete Menschen dienen überall einer effektiven organisierten Entrechtungs-, Abschottungs-, Ausgrenzungs- und Abschiebepolitik. Sie sind gerade deshalb ein zentraler Baustein im weltweiten, politisch organisierten Migrationsmanagement. Dieses Vorgehen hat eine gesamtgesellschaftliche Plausibilität: Die Migrationsfrage wird von Politik und Wirtschaft menschenverachtend „gemanagt“, ohne dass eine öffentliche und gesamtgesellschaftliche Debatte darüber entsteht!

Menschen sterben und die Welt schaut weg!

Wir, zahlreiche Aachener Gruppen und Organisationen, werden mit kreativen Beiträgen das Schweigen um die Selbstverständlichkeit von Entrechtung und Isolation geflüchteter Menschen brechen!

Schließt Euch an und kommt dazu!

19.6.2021 ab 15 Uhr auf dem Markt in Aachen

Wir fordern

die Schließung und Evakuierung aller Flüchtlingslager außerhalb und innerhalb der EU! Die Bundesregierung muss sofort entsprechend handeln und darf sich nicht mit finanzieller Unterstützung z.B. der Türkei, Griechenland, Kroatien, Libyen in unser aller Namen von jeder Verantwortung freikaufen!

den Stopp der gewaltsamen und illegalen Pushbacks auf See und an den EU-Außengrenzen! Schluss mit der mörderischen Menschenjagd durch Frontex, die kroatische Grenzpolizei und anderen Vollstrecker der weltweit agierenden, von der EU mitfinanzierten, Grenzregime.

Sichere und legale Migrationsrouten / Fluchtwege! Das Recht auf Zugang zu einem fairen Asylverfahren in Verbindung mit körperlicher Unversehrtheit muss für ALLE Menschen Gültigkeit besitzen und realisierbar sein!

Die Schließung aller Sammelunterkünfte für Geflüchtete in Deutschland! Dezentrale Unterbringung und soziale Gleichstellung ohne rassistische Sondergesetze, wie das sogenannte Asylbewerberleistungsgesetz.

Das Aktionsbündnis Aachen „Keine Lager für Geflüchtete! Nirgendwo!“

Unterzeichnende:

Seebrücke Aachen, Aktion Bürger*innenasyl Aachen, Zusammenleben Willkommen / Regionalgruppe Ac, Pfarrer Helmut Aston – Ökumenische Euregionale Flüchtlingsplattform, Förderkreis Asyl Würselen e.V., AKS – Arbeitskreis Kritische Soziale Arbeit Aachen, Antikriegsbündnis Aachen, Arbeitskreis International / Katho Aachen,

Kontakt: b_asyl_ac@riseup.net

www.no-lager.eu

V.i.S.d.P.: Jürgen Hohlfeld c/o Förderkreis Asyl e.V., Aachener Str. 83 52146 Würselen

Keine Lager für Geflüchtete! Nirgendwo!

Fakt ist:

Täglich sterben Menschen auf ihrer Flucht. Aus den unterschiedlichsten Gründen haben sie ihre Heimat verlassen, um Krieg, aggressiver Verfolgung, Hunger oder gar Folter zu entkommen. Sie haben den schweren und lebensgefährlichen Weg über Land und übers Wasser auf sich genommen, in der Hoffnung auf eine menschenwürdige und lebenswerte Zukunft.

Wenn sie vor den Toren Europas noch lebendig angekommen sind, geht für sie die Tortur weiter. Sie überleben vielleicht in grausam brutalen Auffanglagern in Libyen, wo sie Folter, Erpressung, Menschenhandel, Hunger und Elend ausgesetzt sind.

Wir alle kennen diese Menschen von Bildern aus den Medien!

Wir alle sehen sie in ihrem unermesslichen, entwürdigenden Elend!

Wir sehen, wie nur ein Teil von ihnen das Meer überwunden hat!

Wir sehen die Beiträge über die Menschen, die im Meer ertrunken oder in der Wüste verdurstet sind oder aber in den Lagern verelenden!

Seit Jahren sind uns diese Tatsachen bekannt!

Seit Jahren hören und sehen wir die Schicksale der betroffenen Menschen!

Doch die große Mehrheit schweigt und schaut weg!

Die Odyssee der Menschen ist nach der gelungenen Überquerung des Meeres noch lange nicht zu Ende. Die wenigsten erreichen die EU-Außengrenzen und kämpfen auch dort täglich um ihr Überleben. Sie müssen jederzeit damit rechnen, in Lagern, wie z.B. auf den griechischen Inseln, jahrelang unter katastrophalen Bedingungen vor sich hin vegetieren zu müssen. Andere wiederum werden, wie z.B. in der Grenzregion Bosnien / Kroatien interniert, schikaniert, verfolgt und vertrieben. Nicht wenige, die es dann doch in die EU geschafft haben, werden postwendend wieder von der kroatischen Grenzpolizei hinaus geprügelt und landen, halb totgeschlagen, wieder vor den Toren des reichen Europas. Lediglich einige NGOs versuchen vor Ort verzweifelt, die größte Not zu lindern.

So werden sie denen, die noch über eine Flucht nachdenken, als abschreckendes Beispiel präsentiert. Auch hierzulande werden weiterhin konsequent die Augen verschlossen gegenüber dieser unmenschlichen Behandlung der bei uns und anderswo Schutz Suchenden. Dies geschieht ja nicht direkt bei uns vor der Haustür, sondern weit weg …

Weit gefehlt, denn dieses Internierungs- und Abschreckungssystem setzt sich auch in Deutschland fort! Auch bei uns werden die Geflüchteten nicht dezentral untergebracht, sondern in riesigen Sammelunterkünften, sprich Lagern. Dort werden den Bewohner*innen fundamentale Grundrechte wie Privatsphäre, Bildung, medizinische Regelversorgung oder Arbeitsmöglichkeiten systematisch vorenthalten. Außerdem wird schwerpunktmäßig aus diesen NRW-Landesunterkünften / ZUEs abgeschoben. So fanden seit November 2020 bundesweit mindestens 75 Sammelabschiebungen statt, ein großer Teil in Kriegsgebiete wie z.B. Afghanistan!

Lasst uns das Schweigen brechen und uns gemeinsam für menschenwürdige, sichere und legale Migrations- und Unterbringungsoptionen stark machen!

Aktionsbündnis Aachen „Keine Lager für Geflüchtete! Nirgendwo!“

Flyer No-Lager Aktionswoche NRW