Erneuter Naziangriff im Umfeld der Frauenkampftags-Demonstration am 08.03.20

gefunden auf de.indymedia.org
Am 08.03.2020 kommt es in Aachen wieder zu einem Angriff von Neonazis auf vermeintliche Antifaschist*innen. In der Nähe der Demo zum Frauenkampftag am Aachener Markt werden Menschen von den bekannten Neonazis N. S. und K. H. mit einem Messer, Pfefferspray und Fäusten bedroht. Dabei nehmen sie in Kauf, dass Menschen ernsthaft zu Schaden kommen. Dies geschah jedoch nicht wie sonst im Schutz der Dunkelheit sondern am helllichten Tag. Angehängt sind Fotos der beiden Nazis (N. S. mit Messer, K. H. mit Blut im Gesicht).

Die bewusste Provokation am Rande einer Demo gegen das Patriarchat und gegen Mackergehabe ist einfach ekelhaft! Es ist zudem einfach nur peinlich, dass die Bullen es nach Hanau nicht schaffen Menschen vor gewaltbereiten Faschisten zu schützen und stattdessen gegen Antifaschist*innen vorgehen, die versuchen ihr Leben zu schützen. Die beiden im „Syndikat 52“ vernetzten Neonazis N. S. und K. H. sind vollkommen durchgedreht und psychisch labil. Sie sollten schleunigst gestoppt werden und konnten auch heute nur durch entschlossenen Selbstschutz davon abgehalten werden Menschen abzustechen! Willkommen in Deutschland, dem Land der Einzeltäter…

Ergänzungen von Antifaschistische Informationen Aachen (gefunden auf de.indymedia.org):

08. März 2020
Pressemitteilung: Neonazis greifen mit Messer an

Heute, am 8. März nach 14 Uhr, kam es in Aachen, im Umfeld der Demonstration zum
Frauenkampftag, erneut zu einem Angriff durch zwei bekannte Neonazis. In der Nähe der
Auftaktkundgebung der linken Demonstration am Marktplatz griffen N. S. und K. H. eine
Gruppe vermeintlicher Demonstrationsteilnehmer*innen an. N. S. versuchte dabei mit einem
Kampfmesser zuzustechen, K. H. trug einen Zahnschutz und Quarzsandhandschuhe, er
versuchte Menschen mit Faustschlägen zu verletzen. Nur durch couragiertes Einschreiten der
Umstehenden konnten schwere Verletzungen verhindert werden. Dabei wurde K. H., einer der
beiden Angreifer, selbst leicht verletzt.
Die beiden Täter handelten völlig hemmungslos, der Angriff geschah am helllichten Tag unter den
Augen von Passanten. Das Motiv der beiden Angreifer war offensichtlich ihr Hass auf Linke und
Andersdenkende. Wir müssen an dieser Stelle eindringlich vor diesen Personen warnen, sie sind
gewaltbereit, bewaffnet und handeln augenscheinlich mit dem Ziel, Menschen schwer zu verletzen.
Die Polizei war während der Situation, entgegen anderer Darstellung in der Presse, nicht vor Ort.
Allerdings hielt sie nach Ende der friedlichen Demonstration, Teilnehmende auf dem
Nachhauseweg fest, um deren Personalien festzustellen.
Dieser Angriff ist eine erneute Eskalation in einer Serie von Übergriffen und
Einschüchterungsversuchen der beiden und anderer einschlägig bekannten Neonazis. In den
vergangenen Monaten kam es immer wieder zu derartigen Vorfällen, vor allem im Umfeld des
Autonomen Zentrums. (Weiterführende Informationen: https://www.mbr-koeln.de/vor-ort/stadt-aachen/)
N. S. und K. H. sind in der neonazistischen Organisation „Syndikat 52“ organisiert, die in
Aachen und Umgebung aktiv ist. Es handelt sich dabei faktisch um die Nachfolgeorganisation der
2012 verbotenen „Kameradschaft Aachener Land“. Die Behörden sind scheinbar nicht gewillt, oder
in der Lage dem Treiben der jungen Neonazis Einhalt zu gebieten.

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10. März 2020
Ergänzung zur Pressemitteilung: Nazis greifen mit Messer an

Am 8.März kam es in der Ursulinenstraße, unweit der Demo zum Frauen*kampftag am Aachener
Markt, zu einem bewaffneten Angriff von Neonazis auf vermeintliche DemoteilnehmerInnen. In
Ergänzung zu der bereits veröffentlichten Pressemitteilung wollen wir hier Bezug auf die
Berichterstattung der Presse, die Repression durch die Polizei und die Strategie der Nazis nehmen.

Sowohl die lokale Presse als auch die Polizei legen in ihrer Berichterstattung nahe, dass die Nazis
Opfer eines antifaschistischen Übergriffs wurden. Begründet wird dies vor allem mit der
zahlenmäßigen Unterlegenheit der beiden Nazis. In der ersten Veröffentlichung auf dem Onlineportal von AZ/AN wurde suggeriert, dass sowohl die Nazis als auch die AntifaschistInnen eine Gefahr für die Demonstrierenden der Frauen*kampftagsdemo waren und die Aggression von beiden Seiten ausging. Zur Klarstellung des Sachverhalts: Die Aggression ging an diesem Tag klar von rechter Seite aus. Auch eine zahlenmäßige Unterlegenheit hält die beiden Akteure K. H. und N. S. offensichtlich nicht davon ab, Menschen, die nicht in ihr rechtes Weltbild passen, anzugreifen. Dieses ist per se gewaltverherrlichend, frauen- und menschenverachtend. Beide hatten sich in Vorbereitung dieser Tat bewaffnet und hielten sich im Umfeld der Demonstration auf.

N. S. und K. H. sowie weitere Neonazis fielen in den vergangenen Monaten damit auf, dass sie vermeintlich linke Personen verfolgen, bedrohen und versuchen zu verletzen. Ihr Vorgehen ist dabei, dass sie gezielt versuchen Menschen abzufangen, die in kleinen Gruppen oder alleine durch die Stadt laufen oder sich rund um das AZ Aachen aufhalten. Dabei sind sie oft bewaffnet. Zu ihrer Strategie gehört es, aggressiv aufzutreten, Menschen zu bedrohen und sich nach anschließenden Konfrontationen bei der Polizei als Opfer zu inszenieren. Sie wissen die Polizei dabei auf ihrer Seite. Diese lässt sich von ihnen instrumentalisieren und reagiert mit Repressionen gegen linke Strukturen und AntifaschistInnen. Dies war auch am 8. März wieder der Fall. Nachdem die Demonstration aufgelöst wurde, hielt die Polizei Menschen unter fadenscheinigen Gründen fest und kontrollierte Personalien unter dem Vorwand, Teil der Auseinandersetzung gewesen zu sein. Während die beiden polizeibekannten und bewaffneten Nazis, K. H. und N. S., als Opfer erst vernommen und danach wieder auf freiem Fuß gesetzt wurden, wurden TeilnehmerInnen der Demonstration zum Frauen*kampftag kriminalisiert.

Es drängt sich das Bild auf, dass die Aachener Polizei und Justiz mit zweierlei Maß misst. Bei einer
vergleichbaren Auseinandersetzung im Frankenberger Viertel im Jahr 2016 wurden im Nachgang zwei unbewaffnete AntifaschistInnen für zwei Wochen in Untersuchungshaft genommen und die beteiligten Nazis nicht weiter behelligt.