Archiv des Autors: akantifaac

Infopost – AK Antifa Aachen vorerst inaktiv

Dieser Blog ist vorerst inaktiv. Ab und zu kommt vielleicht noch mal ein Post, aber wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit mehr. Als Archiv bleibt der Blog zudem dauerhaft bestehen. Ihr könnt uns weiterhin unter unserer Mailadresse erreichen und ihr könnt weiterhin Naziaktivitäten über die Mailadresse melden. Es kann lediglich sein, dass es etwas länger dauert bis wir antworten.

Euer AK Antifa Aachen

Banner mit Aufschrift: "Grenzen auf (durhgestrichen) weg! Lager auch! # Leave No One Behind

Bannerdrop an der Vaalser Str. vor ca. 3 Jahren. Das Thema ist nach wie vor aktuell.

Nachtrag: Urteil im Prozess um antisemitische Friedhofsschändung

Am 23. Juni wurde das Urteil gegen Björn Görtz und Florian Thiele gesprochen. Sie wurden schuldig gesprochen den jüdischen Friedhof in Geilenkirchen im Dezember 2019 verwüstet zu haben, dabei haben sie circa 40 Grabsteine umgeworfen, zerstört oder besprüht. Sie wurden wegen gemeinschaftlicher Störung der Totenruhe und Sachbeschädigung verurteilt. „Das Strafmaß beträgt für den Auszubildenden Florian T. aus Gangelt 13 Monate Haft sowie für den Umschüler Björn G. aus Selfkant 15 Monate Haft. Beide Strafen wurden für vier Jahre zur Bewährung ausgesetzt. Die Neonazis müssen als Auflagen je 2500 Euro Geldbuße an eine gemeinnützige Einrichtung zahlen und der Stadt die Kosten zur Wiederherstellung des Friedhofes begleichen.“[1] Die Staatsanwaltschaft Aachen legte daraufhin Berufung ein, zog diese jedoch wieder zurück. Das erstinstanzliche Urteil wurde am 15. August rechtskräftig. Es fanden fünf Prozesstage statt, die immer wieder spontan verschoben wurden, damit wurde die Teilnahme der Öffentlichkeit nahezu verunmöglicht.

Am Tatabend 2019 wurden nach der Festnahme auch Hausdurchsuchungen durchgeführt. Bei Björn Görtz, der zu diesem Zeitpunkt bei seinen Eltern in Selfkant wohnte, wurden extem rechte Propaganda, Dekowaffen und ein Computer beschlagnahmt. Bei der Auswertung der Daten wurde kinderpornografisches Material gefunden. Die Ermittlungen laufen noch, Anklage wurde noch nicht erhoben. Bekannt wurde außerdem, dass das Amtsgericht Erkelenz ihn 2019 wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz zu einer Geldstrafe von 1500 Euro verurteilt hatte. Und er außerdem 2014 vom Amtsgericht Geilenkirchen schon einmal wegen des Besitzes kinder- und jugendpornografischer „Schriften“ und dem Verbreiten antisemitischer Inhalte in den sozialen Netzwerken verurteilt wurde. Die Gesamtstrafe betrug seinerzeit vier Monate Haft, ausgesetzt zur Bewährung. [2]

[1] https://www.aachener-zeitung.de/lokales/geilenkirchen/urteil-gegen-friedhofsschaender-ist-nun-rechtskraeftig_aid-76777021

[2] https://www.aachener-zeitung.de/lokales/heinsberg/verurteilter-neonazi-auch-im-visier-der-kinderporno-ermittler_aid-76885867

Nachtrag: 1. Mai Demonstration in Zwickau 2022 vom Dritten Weg

Seit 2016 ruft die neonazistische, völkische Partei „Der Dritte Weg“ jedes Jahr zu einer 1. Mai Demo auf. Die Partei wurde am 28. September 2013 unter maßgeblicher Beteiligung ehemaliger NPD- Funktionäre und Neonazis der im Juli 2014 verbotenen Kameradschaft „Freies Netz Süd“ (FNS) gegründet. An der ursprünglich in Plauen, letztes Jahr in Zwickau stattfindenden Demonstration nahm auch Florian Thiele aus Gangelt teil. Eigentlich der Partei „Die Rechte“ zuzuordnen, nun im „Dritten Weg“ T-Shirt. Im Vorfeld der Veranstaltung wurde ein Zug, in dem Antifaschist*innen auf dem Weg zu Gegendemonstrationen waren, massiv angegriffen. Mitglieder der Partei und andere Neonazis versuchten in den Zug zu kommen und warfen Steine und Flaschen auf die Scheiben.

Markierte Person rechts: Florian Thiele T-Shirt vom „Dritten Weg“

Neonazis aus dem Aachener Umland auf Aufmarsch in Dresden am 12. Februar 2023

Gefunden auf https://de.indymedia.org/node/263971

Auf dem jährlich stattfindenden Naziaufmarsch zum Gedenken an die „deutschen Opfer der Bombardierung Dresdens im Februar 1945“, die von Neonazis und der extremen Rechten organisiert und besucht wird, nahmen dieses Mal auch Florian Thiele aus Gangelt und Björn Görtz aus Selfkant teil. Über beide Personen wurde in der Vergangenheit bereits berichtet. Sie sind verurteilt wegen einer 2019 begangenen Schändung des jüdischen Friedhofs in Gangelt. Beide sind mindestens dem Umfeld der Partei „Die Rechte“ und ihrer Projektgruppe „Syndikat 52“ zuzuordnen.
Nachzulesen unter:
http://gsxbcjvcrdl66ycimkwra2nxzwvy2idef4twi7elojuzm5ztt5abqyid.onion/node/156481  https://akantifaac.noblogs.org/post/2021/10/13/gerichtsprozess-antisemitische-friedhofsschaendung/.

Die Veranstaltung in Dresden wurde von circa 800 Personen besucht, weitere Fotos sind zu finden unter:
https://pixelarchiv.org/event/2023.02.11.dresden/1 https://www.flickr.com/photos/kaischwerdt/albums/72177720305947381

links: Björn Görtz im „Syndikat 52“ Pullover rechts: Florian Thiele

Antifaschistische Prozessdokumentation zum Prozess gegen die „Turonen“ in Thüringen

Der Prozess gegen neun Beschuldigte vor dem Gericht in Gera wurde am 7. Verhandlungsstag ausgesetzt und wird ab dem 5. Oktober 2022 neu aufgerollt. Die bisherigen Verhandlungstage sind hier dokumentiert. Einer der Angeklagten ist  Timm Malcoci aus Aachen. Die Vorwürfe um die es im Prozess geht sind bandenmäßiger Drogenhandel, Bildung einer kriminellen Vereinigung, Zwangsprostitution, Geldwäsche und unerlaubter Waffenbesitz.

Aachener Neonazi im Prozess gegen die „Turonen“ in Thüringen angeklagt

Rund ein Jahr nach den polizeilichen Razzien in Hessen und Thüringen läuft nun ein Prozess gegen neun Beschuldigte vor dem Gericht in Gera. Die Vorwürfe sind bandenmäßiger Drogenhandel, Bildung einer kriminellen Vereinigung, Zwangsprostitution, Geldwäsche und unerlaubter Waffenbesitz.

Waffenfunde bei der Razzia gegen die Turonen

Klar ist nun: unter den Angeklagten ist auch der Aachener Neonazi Timm Malcoci. Er soll das Geschäft der Turonen mit Kokain aus den Niederlanden versorgt und mittels Kurieren nach Thüringen verbracht haben. Einer dieser Kuriere geriet wohl im Februar 2020 in eine Polizeikontrolle. Es ist durchaus anzunehmen, dass Malcoci seine Handlanger in der örtlichen Neonaziszene rekrutierte. Auch wenn es nach dem Bekanntwerden seiner Teilhabe an einem Darknetshop zum Drogenhandel 2017 zu einigen Zerwüfnissen mit den regionalen Nazistrukturen kam, genießt er dort weiterhin einigen Einfluss.

Zu den Strukturen der Turonen und ihrem Geschäft veröffentlichte das LOTTA-Magazin einen ausführlichen Artikel.

Zu Timm Malcocis Rolle in der lokalen Naziszene und seinen Drogengeschäften berichteten wir im Sommer letzten Jahres.