Neonazi Patrick Glogowskyi ist AfD-Bürgermeisterkandidat in Linnich

v.l.n.r.: Christian Remberg (NPD), Willi Maybaum und Patrick Glogowskyj. Naziaufmarsch in Linnich im November 2015
(Quelle: Die Zeit [2])

Patrick Glogwoskyi ist seit vielen Jahren aktiver und gut vernetzter Neonazi im Raum Düren, wohnhaft in Linnich.
Für die Kommunalwahlen im September 2025 lässt er sich dort für die AfD als Bürgermeister-Kandidat aufstellen. Der Journalist Michael Klarmann berichtete bereits über die Plattform „Endstation Rechts“, dass er dort auch auf Listenplatz 1 der Reserveliste steht und für den Kreistag auf Listenplatz 6 antritt. [1]

Seine Aktivitäten in den letzten 10 Jahren sind zahlreich und einschlägig, er war z.B. Teil der „HoGeSa“-Bewegung.

Im Jahr 2015, zwei Wochen nach „HoGeSa“ in Köln, war er der Anmelder des Naziaufmarsches in Linnich, gegen die Aufnahme von Geflüchteten. Sie riefen dazu auf „sich unser Land zurück zu holen“.

Die Zeit berichtete:

„Teil des Orga-Teams waren der HoGeSa-Anmelder und Pro NRWler Dominik Roeseler beziehungsweise Christian Remberg (NPD). Als Redner sprachen unter anderem Michael Diendorf, ein regelmäßiger Pegida Aktivist aus NRW und der rechtsextreme Anwalt Björn Clemens. […] Die Demonstrationsteilnehmer setzten sich aus einer Mischung von gewaltbereiten Neonazis, Hooligans und Bürgern zusammen. Zum Beispiel waren der ehemalige Aktivist der verbotenen Kameradschaft Aachener Land Dennis U[nruh], NPD-Vorsitzender des Aachener Kreisverbandes, Willibert Kunkel und René Laube, der ehemalige Kopf der verbotenen Kameradschaft Aachener Land, anwesend.“ [2]

Unter dem gleichen Label „Bürger stehen auf“ fand 2016 eine weitere Demo in Linnich statt, auf der sowohl Mitglieder der NPD (heute „Die Heimat“) als auch der Partei „Die Rechte“ Redebeiträge hielten.

T-Shirt von Glogowskyi Rückseite in Linnich 2015
(Quelle: Die Zeit [2])

Im April 2017 feierte Patrick Glogowskyi im Clubhaus des „Outlaws MC“ in Hückelhoven Baal, seinen Geburtstag. Dort fand im Oktober desselben Jahres die „Ballerman Party“ der Partei „Die Rechte“ und deren Projektgruppe „Syndiakt 52“ statt, u.a. mit dem Langzeitinhaftierten Nazi Timm Malcoci als Organisator. Der Auftritt der Rechtsrockband „Kategorie C“ auf Glogowskyis Geburtstag wurde durch das Verwaltungsgericht untersagt und konnte nur in Begleitung von massiven Polizeikontrollen stattfinden. [3] Die Mitglieder der Band stehen in sehr engem Kontakt mit Glogowskyi, darunter auch der Sänger Hannes Ostendorf.

Im September 2018 nahm er am Trauermarsch in Mönchengladbach teil. Anlass war der Suizid von Kuschela aka „Captain Flubber“, der „HoGeSa“ Mitbegründer. [4]
Auf dem Trauermarsch waren u.a. Sascha Krolzig, Herausgeber der „N.S. Heute“, Claus Cremer, Kader der Partei „Die Heimat“, Siegfried Borchhardt, auch „SS-Siggi“genannt, Hannes Ostendorf und mindestens ein Mitglied des Syndikats 52. damals eine Projektgruppe im Raum Aachen der Partei „Die Rechte“.

Patrick Glogowskyi und Hannes Ostendorf (Sänger der Band Kategorie C) am 20.09.2018 in Mönchengladbach (Quelle:Recherche Nord)

Derweil betreibt Patrick Glogowskyi in Linnich einen Betrieb für Druckwaren, namens Handkunstwerke.

Dass die AfD eine extrem rechte Partei ist, die von Neonazis geführt wird und durchsetzt ist, kann für Niemanden etwas Neues sein. Der Aufschwung der Partei ist auch im Umkreis Aachen spürbar, es haben sich vermehrt Kreis- und Stadtverbände gegründet. Die Wahl eines Bürgermeisters aus den Reihen der AfD gilt es zu verhindern. Dass die Partei sich Chancen mit einem seit Jahren bekannten Nazi, mit Verstrickungen in die militante Neonazi-Szene und zu den ehemaligen Kadern der freien Kameradschaftsszene ausrechnet, ist alarmierend.

Quelle:

[1] https://www.endstation-rechts.de/news/nrw-kommunalwahlen-marginalisierte-parteien-und-eine-starke-afd

[2] https://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2015/11/11/aus-den-stadten-in-die-dorfer_20512

[3] https://akantifaac.noblogs.org/post/2017/10/23/wieder-nazi-party-in-hueckelhoven-baal/

[4] https://taz.de/Tod-des-HoGeSa-Gruenders/!5537317/

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