Freitag, den 24.01.2020 haben sich auf dem Markt in Aachen Menschen zu einer Kundgebung unter dem Motto „Fridays gegen Altersarmut“ zusammengefunden. Aufgerufen haben dazu unter anderem die Partei „Die Rechte“ und die Gelbwesten in Aachen, deren Szene sich von konservativ über verschwörungstheoretisch bis hin zu rechtsextrem erstreckt. Es finden sich oftmals antisemitische und rassistische Aussagen in Redebeiträgen, Aufrufen oder Aussagen von Teilnehmer*innen.
Angemeldet wurde die Veranstaltung von einer uns nicht bekannten Person, die sich nach dem Hinweis auf die rechte Mobilisierung von dieser distanzierte. Auf der Kundgebung selbst waren zu Anfang etwa 20 Personen, nach und nach kamen mehr Menschen dazu. Nachdem die zweite Versammlung in Burtscheid zum selben Thema aufgelöst wurde, kamen Menschen von dort zum Markt. Um 17:00 waren dann circa 30 Menschen vor Ort.
Darunter befanden sich wie angekündigt Personen aus dem Gelbwesten Spektrum, AfD-Politiker*innen und zwei bekannte Personen vom Syndikat 52: N. S. und K. H. Diese standen lange direkt neben der Kundgebung, aber der Austausch zwischen Teilnehmenden und den beiden führt uns zu dem Schluss, dass sie als Teil der Veranstaltung zu betrachten sind.
Die restlichen Menschen haben die Anwesenheit der rechtsextremen Personen und der rechten Parteipolitiker*innen geduldet, wenn nicht sogar begrüßt.
Der Titel „Fridays gegen Altersarmut“ suggeriert ein Anprangern von sozialer Ungerechtigkeit, jedoch versteckt sich dahinter unter anderem Hetze gegen Geflüchtete, die angeblich den armen Deutschen ihre Rente wegnehmen. Dies findet man zwar nicht direkt in den Aufrufen, jedoch zeigt die personelle Zusammensetzung der Gruppe, dass diese Interpretation des Mottos von bestimmten Personen offen vertreten und von anderen akzeptiert wird. Das hochgehaltene Banner mit der Aufschrift „Without freedom of speech, there won‘t be no truth“ lässt in diesem Kontext auch die Vermutung zu, dass es sich um rechte Propaganda à la AfD handelt, da dieser oder ähnliche Slogans oftmals in diesem Zusammenhang fallen.
Es reicht nicht nur auf Ansprache hin zu sagen, dass man sich von rechten Positionen distanziert und währenddessen weiter Neonazis und Rechte bei der Veranstaltung duldet. Wenn man in seinem Antifaschismus ernst genommen werden will, muss man sich deutlich von rechts abgrenzen. Der Kampf gegen soziale Ungleichheit und Altersarmut muss ein antirassistischer und antisexistischer sein!