Konzert der extrem rechten Band Kategorie C/Hungrige Wölfe am Freitag dem 16.11.2012 im Raum Aachen angekündigt

Am Freitag dem 16.11.2012 soll im Raum Aachen erneut ein Konzert der in Neonazikreisen ebenso wie bei Fußballfans beliebten Band Kategorie C/Hungrige Wölfe stattfinden. Kategorie C selbst verordnen sich im Hooliganspektrum, daher auch ihr Name. Die Band betont stets ihre angeblich unpolitische Ausrichtung, die sie unter dem Motto „Fußball bleibt Fußball – Politik bleibt Politik“ zusammenfasst – eine Parole, die auch jüngst der NPD-Funktionär Sascha Wagner bezüglich der Situation am Tivoli verlautbaren ließ . Konzerte der Band werden aber sowohl von Neonazis besucht als auch von Neonazis (mit-)organisiert. Kategorie C kann als ein Bindeglied zwischen Fußballfans und der extrem rechten Szene angesehen werden. Zwar werden die Mitglieder der Band nicht müde, zu betonen, dass sie keine rechte Band seien, die Realität sieht aber anders aus.
Zwei Mitglieder der Band spielten in der Vergangenheit zeitgleich in anderen extrem rechten Bands, von denen eine dem Spektrum des in Deutschland verbotenen „Blood and Honour“ Netzwerkes zuzuordnen war. Diese Band mit dem Namen „Nahkampf“ widmete ihre erste CD den damals inhaftierten Neonazis Christian Worch, Gottfried Küssel und Gerhard Lauck. Lauck ist der Chef der US-amerikanischen Partei NSDAP/AO. Eine CD von Kategorie C ist bei dem neonazistischen Chemnitzer Label PC-Records erschienen. Auch beteiligte sich Kategorie C zusammen mit Neonazi-Musikgrößen wie „Landser“ (ebenfalls verboten) und „Stahlgewitter“ an dem Sampler „Die Deutschen kommen II“.
Unter dem Namen KC veröffentlichte die Band zur Fußball-WM 2006 das Lied „Deutschland dein Trikot“ auf dem Sampler „Zu Gast bei UNS“, an dem sich mehrere Neonazi Bands beteiligten. Spätestens nach diesem Lied sollte klar sein, um was für eine Band es sich bei KC handelt. So wird in dem Lied kritisiert, dass dunkelhäutige Spieler in der Nationalmannschaft spielen („Deutschland dein Trikot, das ist schwarz und weiß, doch leider auch die Farbe deiner Spieler“). Offen neonazistisch wird es dann bei der Passage: „Deutschland ist nicht die BRD, Deutschland ist der Schlachtruf.“. Im Oktober 2006 trat KC-Sänger Hendrik Ostendorf unter anderem mit den Neonazimusikanten Annett Müller, Michael Müller und „Agitator“ auf der von Eckart Bräuniger (NPD) angemeldeten Solidaritäts-Demo mit Konzert für den damals inhaftierten Landser-Sänger Michael „Lunikoff“ Regener vor dem Gefängnis in Berlin-Tegel auf.

Der letzte Auftritt von Kategorie C am 24. August 2007 in Aachen wurde von einem Großteil der Aachener Neonaziszene besucht, auch wurde das Konzert von lokalen Neonazis maßgeblich vorbereitet. So wurde das Konzert von Sascha Wagner beworben. Wagner ist stellvertretender Landesvorsitzender der NPD Rheinland-Pfalz, kommt ursprünglich aus dem Raum Aachen und hat bereits in den 90ern den Tivoli genutzt, um unter Jugendlichen für die extrem rechte Szene zu werben. Wagner verkaufte im Vorfeld des Konzerts Karten bei Spielen der Alemannia Aachen. Schlussendlich wurde die Organisation des Konzerts aber von dem KAL Kader Joachim G. übernommen. Vermutlich waren es gute Kontakte zum Neonazi-Netzwerk „Blood and Honour“, welches in Belgien und den Niederlanden nach wie vor besteht, die zu einem Austragungsort für das Konzert beitrugen. Am Tag des Konzerts selber waren größere Gruppen von Aachener Neonazis in Aachen unterwegs. Die KonzertbesucherInnen wurden über ein System von Schleusungspunkten zum Ort des Konzerts gebracht. Das Konzert fand im niederländischen Nuth in der Nähe von Heerlen statt. In dem Club „Cafe Zaal Griezegrubbe“ hatte bereits im Juni 2007 ein Konzert mit eindeutigen Neonazibands stattgefunden.

Das Konzert am 16.11.2012 wird von der Aachener Hooligan Gruppe „Westwall Aachen“ organisiert und offen bei Facebook beworben. „Westwall Aachen“ feiern am 16.11. ihre jährliche Jahresabschlussfeier. Einige Mitglieder der Gruppe sind offen auftretende Neonazis, so etwa Jens B. aus Kohlscheid, dessen Wohnung wegen des Verbots der Kameradschaft Aachener Land am 23.8.2012 durchsucht wurde und der somit vom als Mitglied der KAL gezählt wurde. Oder Thomas H. aus Alsdorf, der Mitglied der Kameradschaft Alsdorf-Eupen ist. Viele Mitglieder dieser Gruppe sind zugleich in der Aachener Hoolszene aktiv, wie Thomas H.s Bruder Daniel H. Thomas H. und Jens B. besuchten Mitte des Jahres eine Feier der von Sascha Wagner angeführten NPD Rheinland-Pfalz. „Westwall Aachen“ hat enge Verknüpfungen zu den „Karlsbande Ultras“, insbesondere da Jens B. vielen aus dieser Gruppe als Vorbild gilt. Die „Karlsbande“ und ihr Umfeld fielen in den letzten Monaten immer wieder durch massive Gewalttaten auf Fans auf, die sich antirassistisch positionieren. Vielfach wurden diese zudem als „linke Zecken“ oder als „Juden“ beschimpft. Nach langem Ignorieren des Problems verbot die Alemannia der „Karlsbande“, ihr Banner mit ins Stadion zu nehmen. Vor etwa einer Woche veröffentlichte die Aachener Fanszene einen „Ehrenkodex für ein friedliches Miteinander“, der sich aber vor allem durch Unbestimmtheit auszeichnet. Die „Karlsbande“ jedoch wurde vom Alemannia-Fanbeauftragten „für ihr Engagement gelobt“. Weiterhin sprach er sich für das baldige Ende des Fahnenverbots aus. Alles vergeben und vergessen? Nach wie vor sind in der Gruppe „Karlsbande“ und in ihrem Umfeld Neonazis aktiv. Diese Verquickung wird sich auch wieder bei dem anstehenden Kategorie C Konzert zeigen.
Da die letzten Feiern von „Westwall Aachen“ in dem Club „Black Onyx“ in Kerkrade stattfanden, könnte auch das Konzert dort stattfinden. Die OrganisatorInnen allerdings geben an, es sei „in Aachen“. Wir fordern alle Gaststättenbesitzer auf, ihre Lokalitäten Neonazis für deren „Begleitmusik zu Mord und Totschlag“ nicht zur Verfügung zu stellen. Und wir fordern die Aachener Polizei auf, den Ort des Geschehens öffentlich zu machen, denn die Öffentlichkeit hat ein Recht, zu erfahren, wo Neonazis ihre Feste feiern.