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Antifaschistischer Abendspaziergang Vol. 3

Dokumentation:

Laut Antifaschist/innen aus Aachen soll am Samstag dem 19.12 um 20.30 Uhr ein weiterer Antifaabendspaziergang stattfinden. Damit soll auf die ständige Präsenz von Faschist/innen in der Aachener Innenstadt hingewiesen werden. Seit längerer Zeit machen sich vor allem im Kneipenviertel der Pontstraße verstärkt Neonazis breit, es kam öfter zu Übergriffen auf Menschen die nicht in ihr Weltbild passen.

Los gehts um 20.30 Uhr auf dem Münsterplatz

Quelle: Antifaschist/innen aus der Region

Hier ein Bericht zum letzten Antifaabendspaziergang: http://akantifaac.blogsport.de/2009/03/31/antifa-abendspaziergang-vol-2/

Antifa-Café am 17.12

Das nächste Antifa-Cafe findet am Donnerstag dem 17.12 ab 20.00 Uhr im AZ Aachen statt.
Diesmal Thema: Die 2010 anstehenden Atommülltransporte von Jülich nach Ahaus.

Wir freuen uns wenn ihr kommt

Antifa Cafe am 3.12.

Das nächste Antifa-Cafe findet am 3.12. wie immer ab 20.00 Uhr im AZ Aachen statt.

Diesmal werden verschiedene Filme gezeigt..

Wir freuen uns wenn ihr kommt

Antifa-Cafe am 19.11.09

Das nächste Antifa-Cafe findet am 19.11 statt, diesmal mit einem Vortrag:

Vom Welthandel zum Klimawandel

Auf den Tag genau 10 Jahre nach der erfolgreichen Blockade der WTO-Konferenz in Seattle findet vom 30.11 bis 2.12. 2009 eine Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation in Genf statt. Dort soll für eine weitere Liberalisierung des Welthandels gesorgt werden und damit ein System weiter gefestigt werden, das von der globalen Umweltzerstörung und zunehmenden Verelendung der Weltbevölkerung nicht nur profitiert, sondern diese Entwicklungen vorantreibt.
Nur eine knappe Woche später findet in Kopenhagen die so genannte Weltklimakonferenz „COP 15″ statt. Auch wenn uns Glauben gemacht werden soll, dass es dort um Abkommen zur Begrenzung der Erderwärmung geht, wird hauptsächlich um den Handel mit Emissionsrechten, Investitionen und Technologietransfer im Energiesektor gefeilscht. Dabei handelt es sich um das größte Geschäft dieses Jahrzehnts.

Die Gewinner_innen und Profiteur_innen dieses Geschäfts stehen bereits fest: Es sind diejenigen, die über die nötigen Technologien verfügen, diejenigen, die sich ihre Umwelt-verschmutzung zurechtlegitimieren können, indem sie sich Emissions“rechte“ erkaufen, diejenigen, die unseren Planeten auch jetzt schon ausplündern und weltweite Armut und
Unterdrückung forcieren. Diese globalen Probleme werden sich durch einen Kapitalismus im grünen Gewand nicht bewältigen lassen. Umwelt- und Klimaschutz kann nicht mit kapitalistischer Verwertungslogik vereinbart werden. Klimaschutz und gerechter Handel werden sich nur durch eine grundlegende Änderung der gesellschaftlichen Verhältnisse erreichen lassen.
Dies wird auch eine Karawane von Menschen aus dem globalen Süden thematisieren. Diese Karawane zieht auf zwei Routen von Genf nach Kopenhagen und wird am 5. und 6. Dezember in Köln Station machen. Wir laden euch ein, euch auf unserer Veranstaltung zu informieren und mit uns die Karawanestation in Köln zu besuchen. Auf der Veranstaltung werden Aram Ziai, Politikwissenschaftler und Jürgen Kraus, Umweltzentrum Münster über die Inhalte der beiden Gipfel und die geplanten Proteste berichten.

los gehts ab 20.00 Uhr im AZ Aachen

Squating- Demo in Lüttich 14.11

Am 14.11 findet in Lüttich eine Demo gegen die geplante Räumung des Squats „Chauve Souris“ statt. Das „Chauve Souris“ ist seit mehr als einem Jahr besetzt, und ist sowohl soziales Zentrum als auch Wohnraum für Squater_innen.

Hier der Demoaufruf auf deutsch:

Hallo ihr alle,

Die Entscheidung über die Zukunft unseres Squats „Chauve Souris“ ist nun gefallen. Wir sollen das Haus vor dem 10. Dezember verlassen und eine Geldstrafe von 1050 € zahlen. Unser Rechtsanwalt wies auf Missbrauch des Rechts hin, dies wurde nicht berücksichtigt. Das Recht auf Eigentum hat erneut gewonnen.
In diesem Land, haben sie also das Recht, Menschen in der Mitte des Winters zu vertreiben, um den Hausbesitzer_innen ihr Eigentum zurückzugeben, nur damit diese es dann zerstören. Der Richter hat sich damit raus geredet, dass das verfassungsmäßige Recht, ein Zuhause zu haben, nicht von einer Privatperson oder privaten Vereinigung, sondern vom öffentlichen Sektor getragen werden muss.
Diese Botschaft wurde von den städtischen Behörden verstanden, die einem Treffen mit uns zugestimmt haben, um zu versuchen Lösungen zu finden. Wir sind natürlich offen für Dialog, aber wir halten uns auch alle Mittel und Wege offen uns gegen diese tendenziöse Entscheidung zu wehren.

Wir laden Euch ein zu einer Aktion / Demonstration für die Freiheit leere und verlassene Gebäude zu besetzen, für die Verteidigung von besetzten Häusern und besetzten sozialen Zentren.
In der Tat, wir sind nicht die einzigen Opfer: der Bahnhof von Bressoux, besetzt von Sans-Papiers, soll ebenfalls vor Ende Dezember evakuiert werden.
Es scheint so, als wird es in Lüttich keinen Winter – Waffenstillstand geben…..

Lasst uns zahlreich werden auf dieser Demonstration, damit unsere Wut gehört wird!
Warum sollten wir gehen, wenn es keine Alternative für dieses Haus, dieses Projekt gibt.
Lasst uns am 14. November, 17 Uhr auf dem Platz St Léonard treffen.
Die Demo endet im „chauve souris“ wo wir die ganze Nacht Party machen werden.
Unterkunft für Leute von weiter weg ist kein Problem..

Infos:
Seite des Squats: http://chauvesouris.collectifs.net/
Indymedia-Liège: http://liege.indymedia.org/

flyer: http://indymedia.agora.eu.org/documents/defCSO/flyer_defCSOnet.png

Kein Vergessen–Kundgebung am 9.11

Am 9.11. 2009 jährt sich zum 71. Mal die Reichspogromnacht. Deswegen wird es in Aachen ab 17.30 eine Mahnwache auf dem Synagogenplatz geben.

„“In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 ließ die nationalsozialistische Führung der Stadt Aachen die Synagoge von ihren Helferinnen und Helfern in Brand setzen. Jüdische Bürgerinnen und Bürger wurden misshandelt, ihre Wohnungen und Geschäfte demoliert.
268 Menschen wurden verhaftet und in die Konzentrationslager Buchenwald und Sachsenhausen deportiert. All dies geschah unter den Augen, mit der Duldung und teilweise mit Zustimmung der Aachener Bevölkerung.

Dem Novemberpogrom waren aus rassistischer und politischer Feindschaft jahrelange Ausgrenzung, behördliche Erfassung und Kriminalisierung von Menschen vorausgegangen. Der 9. November war für sie nicht der Schlusspunkt einer vom rassistischen Wahn getriebenen Staatspolitik, sondern der Beginn der Massenvernichtung von Millionen Menschen. „“

( Auszug aus dem Aufruf des VVN-BdA Aachen )

Antifa-Café am 5.11

Diesmal gibts im Antifa-Café einen Vortrag zu Mumia Abu-Jamal. Mumia Abu-Jamal wurde 1982 des Mordes an einem Polizisten angeklagt. Das Verfahren ist dabei alles andere als fair; Ziel ist es nicht, den Sachverhalt und die ungeklärten Umstände um den Tod des Polizisten aufzuklären, sondern Mumia hinzurichten. Das Verfahren gegen ihn ist ein Paradebeispiel für Klassenjustiz und den rassistischen Normalzustand. Im Vortrag werden wir sowohl auf das rassistische Verfahren gegen Mumia, als auch auf auf sein Leben vor der Inhaftierung eingehen.

Los gehts ab 20.00 Uhr im AZ Aachen. Danach gibts auch noch ein Konzert

Kundgebung gegen Neonaziaufmarsch am 31.10 in Aachen

Bei den Aachener Neonazis scheint sich Verzweiflung breit zu machen.
So viel Verzweiflung über antifaschistischen Widerstand, dass die das
tun, was sie doch sonst in ihrer pseudorevolutionären Rhetorik strikt
ablehnen. Sie rufen nach dem ach so verhassten Staat. Dieser soll das
Problem lösen und Antifaschismus verbieten. Mit dieser Forderung
wollen sie am 31.10.2009 in Aachen aufmarschieren. Für den
Wanderzirkus verantwortlich sind Axel Reitz und der Sohn von
Christian Malcoci, Timm M. Letzterer fühlt sich nämlich gerade
in Aachen nicht sonderlich wohl. Dass dies die Begründung für den
Aufmarsch sein soll, leuchtet selbst etlichen anderen Neonazis nicht
ein. So toben in rechten Internetforen die Diskussionen, ob das nicht
vielleicht doch zuviel Gejammer für echte deutsche Kämpfer und
politische Soldaten ist. Und ob’s okay ist, als Herrenvolk nach dem
Staat zu rufen statt seine Probleme selbst zu lösen.

Am gleichen Tag findet eine antifaschistische Regionalkonferenz
statt, auf der sich Initiativen gegen rechts vernetzen werden. Auch
dagegen richtet sich der Aufmarsch der extremen Rechten und fordert
das Verbot aller antifaschistischen Organisationen per §129.

Wir sind gespannt ob sich diesmal mehr als die 38 Neonazis einfinden
werden, die es zum letzten Aufmarsch in Aachen geschafft haben, ob
sich mehr als diese erblöden, Reitz auf seinen Wanderzirkus zu
folgen. Dieser müsste sich ansonsten tatsächlich mal überlegen, ob
sein Führungsanspruch in NRW nicht doch von den faktischen Zahlen der
TeilnehmerInnen seiner Märsche unterminiert wird. Aber ob er bis hier
folgen kann?

AntifaschistInnen rufen derweil zu Gegenaktivitäten auf. Am
31.10.2009 wird um 11 Uhr eine Kundgebung am Aachener Hauptbahnhof
stattfinden. Dort wird auch der Auftakt des Nazimarsches sein. Dieser
soll um 12.00 Uhr beginnen.
Die Route der Neonazis wird höchstwahrscheinlich wie folgt aussehen:
Start am Hauptbahnhof, dann auf die Theaterstraße, Zwischenkundgebung
am Theaterplatz, dann über den Kapuzinergraben in die Franzstraße.
Anschließend werden die Nazis am Marschiertor vorbei zum Hauptbahnhof
zurückgehen.
Der EA wird unter der Nummer 0176-65411488 erreichbar sein.

Seid kreativ! und laut! Lasst euch was einfallen! Verhindert den
Neonaziaufmarsch in Aachen!

Außerdem rufen wir natürlich alle Interessierten
dazu auf, die Antifa-Regionalkonfernez zu besuchen, da es wichtig
ist, den Neonazis zu zeigen, dass wir uns nicht darauf einlassen,
wegen ihnen auf langvorbereitete Veranstaltungen zu verzichten.

NL) Hausbesetzungen illegalisiert? Ein Interview

Derzeit wird im niederländischen Parlament ein Gesetzesentwurf diskutiert, nach dem die Besetzung von leerstehenden Häusern schon bald illegalisiert werden soll. Aber was heißt das für die radikale Linke dort? Wer ist eigentlich von dem Gesetz sonst noch so betroffen? Und gibt es überhaupt noch Chancen, das Gesetz zu kippen? Wir sprachen mit SquatterInnen aus Utrecht, um mehr über das bevorstehende Kraakverbot zu erfahren.

AK: Zuerst mal eine kurze Verständnisfrage: In den Niederlanden wird ja derzeit diskutiert, Hausbesetzung ab Januar 2010 zu verbieten. In den letzten Tagen erschien auf Indymedia Deutschland ein Artikel, in dem zu lesen war, dass die zweite Kammer das Gesetz bereits beschlossen hat und nun nur noch die erste Kammer ein Veto abgeben könnte, um das Gesetz doch noch zu kippen. Könnt ihr uns kurz erklären, was das bedeutet?

SquatterInnen: Die zweite Kammer kann mit dem deutschen Parlament verglichen werden. Die 150 Abgeordneten werden alle 4 Jahre gewählt und sie machen neue Gesetze. Die Regierung ist also Teil der zweite Kammer, und sie ist eine Koalition von Parteien, wie in Deutschland. Momentan setzt sich die Regierung aus der PvdA (SozialdemokratInnen), CDA (ChristdemokratInnen) und den Christianfundamentalists, der CU zusammen. Jene, die für das Kraakverbot gestimmt haben, setzen sich zusammen aus rechten Arschlöchern (PVV, List Verdonk), christlichen FundamentalistInnen (CU, SGP), Liberalen (VVD) und den christlichen DemokratInnen (CDA).
Die erste Kammer wird in den Provinzen gewählt (ähnlich also wie der Bundesrat) und ist in der Regel weniger von Medien und populistischen Ansichten beeinflusst. Die erste Kammer neigt eher dazu, neue Gesetze aus einem „seriöseren“ Blickwinkel zu betrachten.
Die zweite Kammer denkt sich also neue Gesetze aus, und wenn sie was beschlossen hat, so soll die erste Kammer diesen bitte auch zustimmen. Und so, wie es im Moment aussieht, wird die 1. Kammer auch dieses Gesetz verabschieden. Dann wird Kraaken ab dem ersten Januar illegal sein.

AK: Wie war das mit dem Besetzen denn bisher? War das legal?

SquatterInnen: Es war legal, vorausgesetzt das Haus wurde länger als ein Jahr nicht genutzt.

AK: Und wer besetzt so in den Niederlanden? Also welche Gruppen trifft das Gesetz?

SquatterInnen: Die Squatting-Szene in Holland war schon immer international, was auch bedeutet, dass nun eine Menge Leute, die nicht aus Holland kommen, Schwierigkeiten haben werden, eine Bleibe zu finden. Auch Menschen ohne Papiere sind jetzt gezwungen, auf der Straße zu leben. Außerdem werden Initiativen wie Umsonstläden, Voküs, nicht-kommerzielle Bars und Lokale, Sozialzentren und so weiter aufhören zu bestehen. Auch Treffpunkte für linke AktivistInnen oder Proberäume für Bands werden wegfallen.
Es kann wohl gesagt werden, dass das Kraak-Verbot ganz allgemein die linksradikale Szene in Holland beeinflussen wird.

AK: Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Krise werden noch mehr Menschen nicht genug Geld haben, um sich Wohnungen leisten zu können. Seht ihr da einen Zusammenhang zwischen einer verschärften Repression und steigender Armut? Und wie sieht eigentlich der Wohnungsmarkt in den Niederlanden aus?

SquatterInnen: Ich denke, dass die ansteigende Repression der Tatsache geschuldet ist, dass die Herrschenden immer schon Angst vor der eigenen Bevölkerung hatten. Sie wissen, dass die kapitalistische Gesellschaft, in der wir leben, kurz vor einem Kollaps steht. Um die bestehenden Machtverhältnisse aufrechtzuerhalten, schüren sie Angst. Angst vor allem Unkonformen und Widerständigen. Dir wird gesagt, dass du dir keine Sorgen machen musst, so lange du nur angepasst bist. BesetzerInnen, Muslima, Menschen ohne Papiere und jene, die das System hinterfragen, seien die, die dieses System bedrohen. Alle anderen können sich sicher fühlen, solang sie ihre beschissenen Medien lesen und ihre verdummenden, platten TV-Shows konsumieren, bis sie irgendwann tot umfallen. Wie die Römer zu sagen pflegten: Gib ihnen Brot und Spiele und sie werden zufrieden sein.
Na, und der Wohnungsmarkt in Holland ist völlig außer Kontrolle geraten. Der Wert eines Hauses hat sich innerhalb weniger Jahre verdreifacht, die Menschen haben oft zwei Jobs gleichzeitig, nur um irgendwie die Miete zu finanzieren. Die Effekte der so genannten ökonomischen Krise verschärfen die Situation noch. Viele sind gezwungen, ihre Häuser zu verkaufen und dann haben sie bis ans Ende ihres Lebens noch nen riesigen Schuldenberg. Sie müssen Jahre warten, um ein Haus mit bezahlbarer Miete zu erhalten. In Utrecht beträgt die Wartezeit für ein Einfamilienhaus sieben Jahre. In Amsterdam sind’s sogar zwölf.

AK: Mit welcher Begründung versuchen die PolitikerInnen das Gesetz durchzusetzen?

SquatterInnen: Das wichtigste Argument ist, dass die HausbesetzerInnenszene immer gewalttätiger würde. Es basiert auf einigen Mediengeschichten, und klar insbesondere auf rechten Publikationen, die sich Scheiß-Storys einfallen lassen – von Menschenfallen, Waffen und so weiter. Eigentlich ist es nicht nur das Thema Besetzungen, dass von dieser Art populistischer Politik betroffen ist. Ein großer Teil der zunehmenden Repression in Holland ist den PolitikerInnen geschuldet, die ihr Handeln von Mediengeschichten abhängig machen. Ein anderes Argument, was herangezogen wird, um das Squatten zu verbieten ist, dass ein Gebäude schließlich das Eigentum eines Menschen sei und dass es nicht erlaubt sein könne, das Eigentum anderer anzurühren. Da wird dann so getan, als würde besetzen bedeuten, dass Eigentum anderer zu stehlen!

AK: Wie wird dieser Vorstoß in der niederländischen Öffentlichkeit diskutiert? Stimmt es, dass immer noch die Hoffnung besteht, dass das neue Gesetz in den Städten nicht umgesetzt wird?

SquatterInnen: Es gibt nicht viele Diskussionen darüber in der niederländischen Öffentlichkeit. Die Linke im Parlament betont natürlich die positiven Effekte, die Besetzungen mit sich gebracht haben und meint, dass es ja schon Gesetze gibt, um der „ansteigenden Gewalt“ zu begegnen, dass diese aber nicht umgesetzt würden… Nunja, was kannst du auch mehr von Parteien erwarten, die mit dem kapitalistischen System kuscheln. Auch wenn sie sich selbst SozialistInnen, Grüne Linke, KommunistInnen nennen, es ist immer noch die verdammt gleiche Art von bullshit. Und die Öffentlichkeit in den Niederlanden? Yeah, die besetzt nicht und deshalb ist es auch nicht ihr Problem. Die meisten Großstädte in Holland haben schon gesagt, dass sie dieses Gesetz nicht durchsetzen werden. Aber nicht weil Squatten legal bleiben sollte, sondern weil es zu viele bürokratische Streitereien geben würde und sie hierfür nicht genug Personal hätten.

AK: Wenn nun also wirklich das Gesetz beschlossen werden sollte: Was bedeutet das für bestehende besetzte Häuser? Uns was für Folgen hat das für Euch und für die politische Infrastruktur in den Niederlanden?

SquatterInnen: Ich denke nicht, dass alle besetzten Häuser sofort geräumt werden, wohl aber nach der nächsten Wahl. Wie es gerade aussieht, wird die PVV etwa ein drittel der Stimmen erhalten und sie ist eine typische law and order Partei…
Für mich persönlich wird das wahrscheinlich bedeuten, in den Knast zu wandern. Ich werd niemals aufhören zu besetzen. So lange wie diese kapitalistische Gesellschaft existiert, werde ich kämpfen. Und Squatten ist für mich eines der Mittel, dieses System zu bekämpfen.
Für die politische Szene wird es wahrscheinlich einen kleinen Rückschlag bedeuten. Es gibt zum Glück auch noch andere Orte wo wir uns treffen und Aktionen planen können. Zum Beispiel das ACU in Utrecht, das Onderbroek in Nijmegen und das OCCII in Amsterdam. Das sind alles legalisierte Squats.

AK: Und was für Aktionen plant ihr für die nahe Zukunft, um das Gesetz doch noch zu kippen? Können AktivistInnen aus Deutschland euch irgendwie unterstützen?

SquatterInnen: Ich hab ja eben schon erklärt, was für eine Bedeutung der Friedfertigkeit zukommt. Nach dem ersten Januar muss auf jeden Fall was passieren.
Und klar könnt ihr uns unterstützen. Da ist die Solidemo in Berlin, oder mensch trifft sich am 24. Oktober auf der Demo in Utrecht. Die Demo beginnt um 13.00 Uhr auf dem Mariaplaats. Aber die wichtigste Form der Solidarität ist wohl, niemals aufzuhören, dieses System zu bekämpfen!!!

AK: Noch ein Schlusswort von euch?

SquatterInnen: Kraken is verzet! kraken gaat door!

mehr Infos dazu gibt es auf folgenden Internetseiten und bei nl.indymedia.org

http://www.indymedia.nl/nl/2009/10/62229.shtml

http://www.indymedia.nl/nl/2009/09/61931.shtml

http://www.woonstrijd.nl/

http://kraken.wonen.ws/

Aktuelles zum Prozess gegen den NS-Verbrecher Heinrich Boere

Eine Verfassungsbeschwerde Boeres wegen angeblicher „Verhandlungsunfähigkeit“ wurde abgelehnt. Der Prozess wird also am 28.10 stattfinden.

Ständig aktualisierte Informationen sowie Veranstaltungsankündigungen und Presse-infos zum Fall Boere finden sich hier :

http://akantifaac.blogsport.de/kein-vergessen/

Auf der niederländischen Indymediaseite ist zudem ein Artikel zum Fall Boere erschienen : http://www.indymedia.nl/nl/2009/10/62195.shtml

Auf den Internetseiten der niederländischen Antifas finden sich ebenfalls viele Informationen zu Boere, und natürlich viele andere spannende Dinge.

www.afanederland.org
www.xs4all.nl/~afa/alert
http://antifa-amsterdam.blogspot.com/
http://www.afautrecht.antifa.net/
http://autonomeantifautrecht.blogspot.com/