Archiv für den Monat: Juli 2014

Kategorie C Konzert im Raum Aachen für den 30.8.2014

Die extrem-rechte Band „Kategorie C“ hat für den 30.8.2014 ein Konzert in Aachen angekündigt. „Kategorie C“ bezeichnet sich selbst als unpolitisch, aber bei jeden ihrer Auftritte wird deutlich, dass es sich bei KC um eine Band aus dem extrem-rechten Spektrum handelt. Als KC 2007 ein Konzert in Aachen spielte, wurde dieses von Mitgliedern der Kameradschaft Aachener Land und Blood and Honour Strukturen organisiert. Auch nachfolgende Konzerte in der Region wurden von vielen Aachener Neonazis besucht. Auf der Homepage von KC heißt es:

„Am 30.08.2014 veranstaltet die Aachener Hooliganszene erneut ein musikalisches Fest sondergleichen! Entgegen dem Wunsch und Willen der hiesigen Ordnungsorgane und sonstiger Anhängsel holen wir für euch die Bremer Band Kategorie C in die Kaiserstadt! Beginn der Veranstaltung ist 20 Uhr. Weitere Informationen gibt es am Veranstaltungstag unter: 0157 7 88 46 48 6 Karten sind über Facebook bei Jens Bähr oder unter Kcliveinaachen@web.de zu ordern.“

Weitere Entwicklungen im Fall Promenadenstraße

Der Lokale Aktionsplan Aachen hat einen Artikel veröffentlicht, der detailiert auf die Ereignisse in der Promenadenstraße am 4.7. eingeht. Danach verdächtigen die Cops den Vorsitzenden der Neonazi-Partei „Die Rechte“, André Plum, an der Schlägerei beteiligt gewesen zu sein. Gleiches gilt für den Neonazi Timm M. aus Aachen. Beide waren in der im August 2012 verbotenen Kameradschaft Aachener Land aktiv und oftmals an Gewalttaten beteiligt. André Plum wurde erst im Dezember 2013 wegen verschiedenen Vorwürfen zu einer Jugendstrafe auf Bewährung verurteilt. Nachzulesen hier.
Einem Artikel der Aachener Nachrichten zufolge ermitteln die Cops weiter gegen einige Verdächtige.

Hinweis: Erklärung zu den Nazi-Angriffen am 4. Juli 2014

AZ-Aachen Erklärung zu den Nazi-Angriffen am 4. Juli 2014

Hier ein Text des AZ Aachen zu den Angriffen extrem rechter Fußballfans in der Promenandenstraße am Freitagabend, nach dem WM-Spiel Deutschland gegen Frankreich.

Am Freitag, 4. Juli 2014 kam es in Aachen zum wiederholten Male zu gewalttätigen Übergriffen auf Antifaschist*innen und Besucher*innen der Kneipe „Promenadeneck“ in der Promenadenstraße durch Neonazis und rechte Hooligans. Nach dem Fussball-Spiel der deutschen Nationalmannschaft der Männer gegen Frankreich, sammelte sich ab etwa 20.30 Uhr vor der einschlägig bekannten rechten Hooligankneipe „Fiasko“ am Synagogenplatz eine Gruppe von bis zu 70 meist männlichen Personen, die mit Transparenten und Pyrotechnik ihre Verbundenheit mit einem Hooligan und Neonazi zeigten, der nach einem Unfall schwerverletzt im Krankenhaus liegt.

Die Personengruppe bestand größtenteils aus rechten Hooligans und Neonazis, unter anderem beteiligten sich zahlreiche Neonazis aus dem Umfeld der Fanszene von Alemannia Aachen und befreundete Hooligans aus dem Umfeld des niederländischen Fussballvereins Roda JC Kerkrade.

Die Neonazis posierten am Synagogenplatz mit einem Transparent für den verletzten „Kameraden“ mit der Aufschrift „Kämpfen Stefan! Wenn du fällst sind wir bei dir!“ und zündeten Pyrotechnik, dabei zeigten ein Mitglied der rechtsoffenen Fangruppe „Karlsbande“ im Deutschland-Trikot und weitere Personen unter den Augen der zu diesem Zeitpunkt bereits anwesenden Polizei den Hitlergruß, zudem wurde eine Reichskriegsflagge geschwenkt.

Obwohl an der Synagoge wegen zahlreicher Angriffe und Farb-Attacken in der Vergangenheit neben permanenter Videoüberwachung fast die meiste Zeit eine Polizeistreife vor Ort ist, sahen die anwesenden Beamt*innen dem Treiben nur etwa 20 Meter von der Synagoge entfernt offenbar tatenlos zu.

Als ein Antifaschist den Platz überquerte und die Polizeibeamt*innen vergebens auf das Zeigen des Hitlergrußes aufmerksam machte, wurde dieser unvermittelt aus der Gruppe heraus angegriffen. Der Antifaschist versuchte sich daraufhin in die Promenadenstraße zu flüchten und wurde kurz vor der Kneipe „Promenadeneck“ von den Verfolger*innen eingeholt erneut attackiert. Im Promenadeneck herrschte zu diesem Zeitpunkt normaler Kneipenbetrieb und etwa 20 Personen waren anwesend.

Wenige Augenblicke später wurde das Promenadeneck, sowie die dort anwesenden Gäste von mindestens 50-60 Rechten attackiert. In den darauf folgenden Auseinandersetzungen erlitten einige Besucher*innen des Promenadenecks körperliche Verletzungen, unter anderem gab es eine Platzwunde am Kopf, ein Sehnenriss und weitere Verletzungen. Zudem ging durch fliegende Flaschen und weitere von den Angreifer*innen geworfene Gegenstände eine Scheibe zu Bruch.
Erst nach mehr als 15 Minuten erschienen am Promenadeneck Polizeibeamte woraufhin die Angreifer*innen sich unbehelligt ins Fiasko zurückziehen konnten.
Bis auf das Fotografieren einer Reichskriegsflagge ist uns kein weiteres Vorgehen der Polizei gegen die Neonazis bekannt.

Bereits im November wurde eine antirassistische Demonstration in Aachen unter „Drecksjuden“-Rufen von Hooligans aus dem Fiasko heraus angegriffen.

Während die Aachener Justiz Antifaschist*innen mit Repression überschüttet und beispielsweise gegen Gäste des Autonomen Zentrums ermittelt, die sich einem Nazi-Angriff im Januar entgegenstellten, lässt sie die rechten Strukturen weiter gewähren und sprießen.

Wir lassen uns nicht von Neonazis einschüchtern und werden weiterhin mit allen Mitteln gegen Neonazis und Nationalismus vorgehen!

Autonomes Zentrum Aachen, 6. Juli 2014

Hier der Link zum Text und zu einem Bericht der Aachener Nachrichten