Eigenangaben zufolge hat die KAL am Wochenende des 22.-24 Juli ein Camp in einem Wald in der Aachener Umgebung durchgeführt. Fotos lassen darauf schließen, dass sich mindestens 19 Neonazis an diesem Camp beteiligten. Dort habe es Vorträge zu den Themen 20. Juli, Faschismus und Antifaschismus gegeben. Am 20. Juli 1944 scheiterte ein Putschversuch deutschnationaler Offiziere gegen die NSDAP. Die KAL hatte zeitnah ein Video über Oberst Remer veröffentlicht, der den Putsch niederschlug und die putschenden Offiziere ermorden ließ. Die anderen Vorträge dienten offenbar der Zielbestimmung (Faschismus) sowie der Feindbestimmung (Antifaschismus). Zudem will eine „Gruppe Sport“ der KAL im Wald „Gemeinschaftssportarten“ trainiert haben. Es ist davon auszugehen, dass dort Wehrsport betrieben wurde, also paramilitärische Angriffs- und Verteidigungstaktiken sowie Orientierung im Gelände.
Auf einem der mit eingestellten Bildern ist eine ganze Reihe Aachener Neonazis abgelichtet; sie tragen Sturmhauben und stehen hinter einem Kameradschaft Aachener Land Transparent. Die KAL fällt seit ihrer Gründung im Jahr 2002 durch gewalttätige Angriffe auf politische GegnerInnen, MigrantInnen und andere Menschen auf, die sie als nicht gleichwertig erachtet. Seit Ende 2007 verschärften sich diese
Angriffe zusehends. Zwei Aachener Neonazis wurden Anfang 2011 wegen Experimenten mit Sprengstoff, Bombenattrappen und selbst hergestellten Böllern mit Glassplittern, die gegen politische GegnerInnen eingesetzt werden sollten, zu geringen Strafen verurteilt. Im Juli wurde ein Ex-KAL Mitglied in Leipzig verurteilt, da er zusammen mit einem anderen Neonazis einen Migranten getötet hatte.