Am Freitag dem 30.3.2012 soll im Raum Aachen erneut ein Konzert der in Neonazikreisen beliebten Band Kategorie C/Hungrige Wölfe stattfinden. Kategorie C selbst verordnet sich in einem konstruierten unpolitischen Hooliganspektrum, daher auch ihr Name. Die Band betont stets ihre angeblich unpolitische Ausrichtung, die sie unter dem Motto „Fußball bleibt Fußball – Politik bleibt Politik“ zusammenfasst. Konzerte der Band werden aber sowohl von Neonazis besucht, als auch von Neonazis (mit-)organisiert. Diese Band ist ein Bindeglied zwischen Fußballfans und der extrem rechten Szene. Zwar werden die Mitglieder der Band nicht müde, zu betonen, dass sie eine unpolitische Band sind, die Realität sieht aber anders aus.
Zwei Mitglieder der Band spielten zugleich in anderen extrem rechten Bands, von denen eine dem ‚Blood and Honour’ Spektrum zuzuordnen war. Diese Band, namentlich „Nahkampf“ widmete ihre erste CD den damals inhaftierten Neonazis Christian Worch, Gottfried Küssel und Gerhard Lauck. Eine CD von Kategorie C ist bei dem neonazistischen Chemnitzer Label PC-Records erschienen. Auch beteiligte sich Kategorie C an dem Sampler „Die Deutschen kommen II“, neben Neonazigrößen wie Landser und Stahlgewitter.
Unter dem Namen KC veröffentlichte die Band zur Fußball-WM 2006 das Lied „Deutschland dein Trikot“ auf dem Sampler „Zu Gast bei UNS“, an dem sich mehrere Neonazi Bands beteiligten. Spätestens nach diesem Lied sollte klar sein, um was für eine Band es sich bei KC handelt. So wird in dem Lied kritisiert, dass dunkelhäutige Spieler in der Nationalmannschaft spielen („Deutschland dein Trikot, das ist schwarz und weiß, doch leider auch die Farbe deiner Spieler“). Offen neonazistisch wird es dann bei der Passage: „Deutschland ist nicht die BRD, Deutschland ist der Schlachtruf.“. Im Oktober 2006 trat KC-Sänger Hendrik Ostendorf unter anderem mit den Neonazis Annett Müller, Michael Müller und Agitator auf der von Eckart Bräuniger (NPD) angemeldeten Solidaritäts-Demo mit Konzert für den inhaftierten Landser-Sänger Michael „Lunikoff“ Regener vor dem Gefängnis in Berlin-Tegel auf.
Schaut mensch sich Bilder von Auftritten der Band auf der Seite der Band an, finden sich mehrere Bilder von Fans in Thor Steinar-Shirts oder Shirts von Neonazibands wie Oidoxie. Auf einem Bild von einem Auftritt in Wanne-Eickel 2010 ist der Sänger von KC selbst in einem Thor Steinar Shirt zu sehen. Auf Bilder von einem Auftritt in Moers 2008 trägt er ein Shirt der rechten Szenemarke „Erik and Sons“.
Der letzte Auftritt von Kategorie C am 24. August 2007 in Aachen wurde von einem Großteil der Aachener Neonaziszene besucht. Doch auch in der Vorbereitung waren diese Neonazis aktiv.
Das Konzert in Aachen 2007 wurde von Sascha Wagner beworben. Wagner ist stellvertretender Landesvorsitzender der NPD Rheinland-Pfalz, kommt ursprünglich aus dem Raum Aachen und hat bereits in den 90ern den Tivoli genutzt, um unter Jugendlichen für die extrem rechte Szene zu werben. Wagner verkaufte im Vorfeld des Konzerts Karten bei Spielen der Alemannia. Schlussendlich wurde die Organisation des Konzerts aber von dem KAL Kader Joachim G. übernommen, der wohl durch seine Kontakte zum Neonazi-Netzwerk Blood and Honour, welches in Belgien und den Niederlanden nach wie vor besteht, in der Lage war, einen Austragungsort für das Konzert zu finden. Am Tag des Konzerts selber waren größere Gruppen von Aachener Neonazis in der Stadt unterwegs. Die Konzertbesucher_innen wurden über ein System von Schleusungspunkten zum Ort des Konzerts gebracht. Das Konzert fand im niederländischen Nuth in Heerlen statt. In dem Club „Cafe Zaal Griezegrubbe“ hatte bereits im Juni 2007 ein Konzert mit eindeutigen Neonazibands stattgefunden.
Mit einem ähnlichen Ablauf ist auch am 30.3. zu rechnen. Wieder einmal wird eine große Anzahl organisierter Neonazis und rechtsgerichteter Fußballfans in Aachen und am Hauptbahnhof unterwegs sein. Zugleich findet ab 20 Uhr ein antifaschistisches/antirassistisches Konzert im AZ Aachen statt.
Fünf Tage nach dem Konzert soll in Stolberg der alljährliche Fackelmarsch von Neonazis stattfinden. Am Samstag steht dann der sog. Trauermarsch der Neonazis in Stolberg an. Gegen diese Verbreitung rassistischer Hetze sind verschiedenste Gegenaktionen geplant.
Kommt am 4.4. und 7.4. nach Stolberg!